50 Jahre Gemeinschaft evangelischer Kirchen

EKD, UEK und VELKD feiern Jubiläum der Leuenberger Konkordie

Bielfeld | 06.09.2023

„Die Kirche ist allein auf Jesus Christus gegründet, der sie durch die Zuwendung seines Heils in der Verkündigung und in den Sakramenten sammelt und sendet.“ (Leuenberger Konkordie 2).

 

Vor 50 Jahren wurde mit der Leuenberger Konkordie die Kirchengemeinschaft zwischen lutherischen, reformierten und unierten Kirchen erklärt. Dieses Jubiläum feiert die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am 6. September gemeinsam mit der Union Evangelischer Kirchen (UEK) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche (VELKD) im Rahmen der Kirchenkonferenz.

Die Leuenberger Konkordie machte unter anderem das gemeinsame Feiern des Abendmahls möglich. So begeht auch die EKD dieses Jubiläum mit einem Abendmahlsgottesdienst, um die Einheit der Kirche und die Überwindung der Trennungen zu feiern. Zudem wird John Bradbury, geschäftsführender Präsident der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), in einem Vortrag den Blick auf die zukünftige Bedeutung der Leuenberger Konkordie für die Kirchen in Europa richten.

"Ein europäisches Jubiläum"

Die EKD-Ratsvorsitzende und Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, sagte in ihrer Predigt, dass die Leuenberger Konkordie zwar vielen Menschen kein Begriff sei, aber: „50 Jahre Leuenberger Konkordie: Das ist ein europäisches Jubiläum. Wir feiern das Gründungsdokument der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa. Diese Gemeinschaft ist Teil des Wunders, das die Einigung Europas ist.“

Zudem betonte Kurschus, wie fragil und kostbar die Gemeinschaft der Kirchen in Europa sei und mahnte: „Ein Gradmesser für diese Einheit ist, wie Europa mit denen umgeht, die aus eigenen Kräften kaum in der Lage sind, ihre Menschenrechte durchzusetzen. Wir europäischen Kirchen müssen unerschütterlich für die elementaren Schutzrechte geflüchteter und verfolgter Menschen eintreten. Lasst uns darin einig und eins sein – bei allem, was unter uns vielgestaltig und verschieden bleiben soll und darf. Auf dass wir in Europa eine Kraft der Einheit sind und nicht der Zerstreuung, eine Kraft der Liebe und nicht des Hasses, eine Kraft der Versöhnung und nicht der Zersetzung.“

Am Abendmahlsgottesdienst waren zudem Vertreterinnen und Vertreter der ‚Leuenberger Kirchen‘ in Deutschland beteiligt. Die stellvertretende Vorsitzende der UEK, Dorothee Wüst, und der Leitende Bischof der VELKD, Ralf Meister, sowie Benigna Carsten, Mitglied der Kirchendirektion der Evangelischen Brüder-Unität Herrnhut, gestalteten die Liturgie.

Von der Konkordie zur GEKE

Die Leuenberger Konkordie wurde 1973 auf dem Leuenberg bei Basel erarbeitet. Mit ihr erklärten die unterzeichnenden lutherischen, unierten, reformierten Kirchen sowie die ihnen verwandten vorreformatorischen Kirchen der Waldenser und der Böhmischen Brüder die Kirchengemeinschaft: Die gegenseitige Anerkennung der Sakramente, der Ämter und der rechtmäßigen evangelischen Verkündigung. Damit wurden die Spaltungen zwischen den reformatorischen Konfessionen überwunden.

1997 traten sieben Methodistische Kirchen auf der Grundlage einer „Gemeinsamen Erklärung zur Kirchengemeinschaft“ bei. Heute gehören der Leuenberger Kirchengemeinschaft, die seit 2003 „Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa“ (GEKE) heißt, 95 Mitgliedkirchen in ganz Europa an.

Ökumenische Veröffentlichung zum Umgang mit Demenz

„Menschen mit Demenz einen Platz in der Mitte der Gesellschaft ermöglichen“

 Bielefeld | 30.08.2023

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Deutsche Bischofskonferenz haben den gemeinsamen Text „Menschen mit Demenz in der Kirche - wie eigene Angebote gelingen“ veröffentlicht. Die Publikation ist ein Beitrag auf dem Weg, Menschen mit Demenz mehr gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Sie versteht sich als Impuls der beiden Kirchen im Rahmen der „Nationalen Demenzstrategie“, die 2021 von der Bundesregierung ins Leben gerufen wurde.

 

Im Vorwort würdigen die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und EKD-Ratsvorsitzende, Annette Kurschus, und Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, die „Nationale Demenzstrategie“, in der sich „eine Vielzahl von Akteuren dazu bekannt hat, Menschen mit Demenz mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.“ Die vorliegende Broschüre verstehe sich als Beitrag der Kirchen, der zum Brückenbauen ermutige. „Um Menschen mit Demenz einen Platz in der Mitte der Gesellschaft ermöglichen zu können, bedarf es daher einer entsprechenden Haltung.“ Der Gemeinsame Text biete ein kompaktes und reichhaltiges Kompendium für alle Kirchengemeinden, die ihre Angebote und ihr Gemeindeleben demenzsensibler gestalten wollen.

Die Veröffentlichung ist eine Sammlung von Texten, die sowohl fundierte Hintergrundinformationen zum Thema Demenz als auch praktische Hinweise für die konkrete pastorale Arbeit geben. Dabei werden die wichtigsten Fragen zum Leben mit Demenz genauso beleuchtet wie der ethische Aspekt der Menschenwürde, die biographische Frage nach Trauma und Demenz oder die Dimension Spiritualität und Demenz.

Zusätzlich bietet das Dokument zahlreiche praktische Hinweise, um Menschen mit Demenz und ihren An- und Zugehörigen (mehr) Teilhabe am Leben in der Kirchengemeinde und darüber hinaus zu ermöglichen. Sie reichen von Erfahrungen auf dem Weg zur demenzsensiblen Gemeinde über die Vorstellung konkreter Methoden der Gesprächsführung mit demenzkranken Menschen und den wertvollen Beitrag der Seelsorge für Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen bis hin zu konkreten Vorschlägen für demenzsensible Gottesdienste. Ergänzt wird diese Textsammlung durch einen Anhang mit Informationen zu Anlaufstellen, Materialien für Gottesdienste und weiteren nützlichen Hinweisen.

Kindergrundsicherung: Richtige erste Schritte

Präses bekräftigt Forderung zur Bekämpfung von Kinderarmut

Bielefeld | 29.08.2023

Die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) und Ratsvorsitzende der Ev. Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, hat begrüßt, dass sich die Berliner Regierungskoalition auf erste Schritte für eine Kindergrundsicherung verständigt hat.

„Kinder, die in Armut groß werden, sind in vielen Bereichen völlig ausgeschlossen von der Teilhabe am Leben“, erklärte die Präses und Ratsvorsitzende. Wer als Kind keine Chance habe, habe auch später als Erwachsener keine mehr. „Man kann gar nicht genug für die Kindergrundsicherung tun“, sagte Kurschus: „Je mehr, desto besser.“ Damit bekräftigte die westfälische Präses ihre Forderung für mehr Engagement gegen Kinderarmut.

Wie die EKD-Ratsvorsitzende wertete auch der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, die Koalitions-Einigung grundsätzlich positiv. Die vorgesehenen 2,4 Milliarden Euro reichten indes nicht aus, um eine armutsfeste Kindergrundsicherung zu schaffen. Grundsätzliche Fehler bei der Ermittlung des Existenzminimums blieben erhalten, sagte Lilie. Es gebe kein ‘Entweder-Oder‘ bei Ausgaben für Bildung und Existenzsicherung. „Beides bleibt notwendig, um Kinderarmut gezielt und wirkungsvoll zu bekämpfen.“

„Endlich gibt es euch“

Kompetenzzentrum Ehrenamt bietet Soforthilfe für Gemeindeleitende

Wie gewinnt man Menschen heute für ein kirchliches Ehrenamt? Für Simone Osterhaus vom neu eingerichteten Kompetenzzentrum Ehrenamt der EKvW ist die Sache klar: Man muss gut zu ihnen sein – und man muss sie bei dem abholen, was sie einbringen können. Wie das geht? Bei der Antwort auf diese und viele weitere Fragen helfen Osterhaus und das Team allen Ehrenamtlichen und für Ehrenamtliche Verantwortlichen.

Simone Osterhaus und ihre Kollegin Bianca Rolf sehen sich als Beauftragte für Arbeitserleichterung. Die beiden gelernten Pädagoginnen, die seit 2022 in der neu geschaffenen Servicestelle fürs Ehrenamt arbeiten, helfen Gemeinden, ihre Ehrenamtlichen im Blick zu haben, zu organisieren und nicht zuletzt professionell für ihre Arbeit zu befähigen. Sie bieten Workshops zur Organisation, Bindung und Stärkung Ehrenamtlicher, schulen in Sachen Wertschätzung und Kommunikation, vermitteln Angebote zur Weiterbildung – oder kommen persönlich vorbei.

Mit dem Ehrenamt verbinden die beiden ganz unterschiedliche Lebensgeschichten. Bianca Rolf arbeitete lange bei einer Unternehmensberatung für Wissensmanagement. Das bedeutete, täglich die Frage zu beantworten: Wie bekomme ich das Wissen aus dem einem Kopf in den anderen? Als ehrenamtliche Vorsitzende des Presbyteriums ihrer Heimatgemeinde kennt sie diese Herausforderung auch im kirchlichen Ehrenamt – speziell in einer Leitungsposition. „Es geht immer darum, dass die Informationen, die ich weitergeben möchte, an die Erfahrungen meines Gegenübers andocken. Sei es durch konkrete Beispiele, Fragenstellen oder - am besten - das "Selbst machen lassen". Nur so kann Wissen entstehen.“

Ein Beispiel aus der Praxis: „In einer Kirchenordnung stehen Dinge, von denen jeder im Presbyterium, ob Jurist, Theologe oder Laie, ein bisschen was versteht. Meine Aufgabe ist, das Ganze so verständlich zu machen, dass alle für ihren Alltag in der Gemeinde etwas damit anfangen und es vor allem umsetzen können.“

Simone Osterhaus arbeitete ehrenamtlich neben dem Studium für die Evangelische Jugend in Bielefeld. Die Jugendkirche „luca“ hat dort sie mit aufgebaut. 100 Ehrenamtliche sind dort aktiv gewesen, die meisten sind Jugendliche. „Wir haben viele Dinge ausprobieren dürfen, hatten unheimliche Freiheiten. Das war großartig“, erinnert sie sich. Nach Fortbildungen im Bereich Organisation und Supervision und einer Anstellung als Gemeindemanagerin wechselte sie dann ins Kompetenzzentrum.

Wer hilft wem wobei?

Dort teilen sich „Die Kompetenten“, wie sich Rolf und Osterhaus auf ihrem Instagram-Kanal nennen, die Themenfelder auf. Rolf berät vor allem Ehrenamtliche in Leitungsaufgaben, also vorrangig Presbyter*innen, und in Sachen Nachwuchsgewinnung. Osterhaus‘ Fachgebiet sind die Beratung, Stärkung und Koordination Ehrenamtlicher in Gemeinden.

Oft genug sind sie auch als Ansprechpartner für gestresste Ehrenamtler gefragt. Viele wollen wissen: Wie sollten wir uns organisieren, um effizient zu sein? Was könnt ihr uns raten? Wichtig sei dabei immer: Es muss Menschen geben, die sich um die Ehrenamtlichen kümmern, bemühen, sie und ihre Talente mitdenken. „Es geht oft um eine strukturelle Änderung in der Gemeindearbeit. Wir sagen nie, diese Aufgabe sollte der- oder diejenige bei euch machen. Aber: Es muss jemand machen, und am besten nicht nur eine oder einer allein“, sagt Osterhaus.

Auf der Webseite des Kompetenzzentrums bündeln die beiden gerade Angebote für Presbyterien, die es bereits gibt. Denn die gibt es, nicht nur vonseiten der Landeskirche.

Der Austausch mit anderen Ehrenamtlichen hilft enorm

Eine weitere Empfehlung, die „Die Kompetenten“ praktisch allen in der Beratung mit auf den Weg geben: Vernetzt euch! „Man kann voneinander lernen, wenn man sieht, wie andere die Probleme angegangen sind, die sich bei einem selbst auch stellen“, sagt Osterhaus.

Dafür gibt es nun ein regelmäßiges Online-Treffen für Presbyter*innen (zur Anmeldung), die sich dort gerne mal gegenseitig beraten. „Da sagt jemand, dieses Thema ist bei uns gerade total riesig und wir kriegen es nicht hin“, erzählt Bianca Rolf. „Und ein anderer, 200 Kilometer entfernt, sagt, das haben wir schon umgesetzt, ich schick’s dir. Das gab es vorher so nicht für Presbyterien und davon profitieren die Teilnehmenden unheimlich.“

Und wie bei allen Mitarbeitenden gilt: Sie wollen ihre Arbeit wertgeschätzt wissen. „Es muss eine Form von Anerkennungskultur geben. Denn da wissen wir aus etlichen Studien, dass das die Motivation fördert und Menschen langfristig bindet“, sagt Simone Osterhaus. Das Ehrenamt, sagt sie, werde zukünftig eine immer tragendere Rolle in der Gemeindeentwicklung einnehmen.

Dass sich ihr Einsatz für die Ehrenamtlichen lohnt, merken Osterhaus und Rolf schon jetzt. „Wer mit uns Kontakt aufnimmt, der ruft meistens auch nochmal an. Wir hatten schon ganz viele Folgetermine“, sagt Osterhaus. Die Aussage, auf die das meiste Feedback hinausläuft: „Endlich gibt es euch.“

Kurschus: „Keine Waffe allein wird den Frieden schaffen“

Präses und Ratsvorsitzende zum Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine

Donnerstag, 23. Februar 2023

Kurschus: „Keine Waffe allein wird den Frieden schaffen“

Präses und Ratsvorsitzende zum Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine

Bielefeld (EKD/EKvW). Zum Jahrestag des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine hat die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Annette Kurschus zu Friedensgebeten und Unterstützung für die leidenden Menschen in der Ukraine aufgerufen.

„Ein Jahr nach Beginn des Angriffs Russlands ist unsere Solidarität mit den leidenden und kämpfenden Menschen in der Ukraine notwendiger denn je“, so Kurschus. „Die Nachrichten von verletzten und getöteten Menschen dürfen für uns niemals zur Routine werden, sondern müssen uns täglich neu aufrütteln. Jeder Mensch, der in diesem Krieg verletzt, vergewaltigt, verschleppt, getötet wird, ist ein Mensch mit unverlierbarer Würde und bleibt ein einzigartiges Geschöpf Gottes. Das gilt auch für die jungen russischen Männer, die vom russischen Regime zwangsrekrutiert und verheizt werden. Das müssen wir uns gerade in der Passionszeit, die uns an das Leiden Jesu erinnert, - eines Einzelnen, der Gewaltopfer wurde, - immer wieder vor Augen führen“, so die EKD-Ratsvorsitzende.

Neben den erforderlichen Waffen, die den Angreifern zum Schutz der Menschen in der Ukraine und vor weiteren Eroberungen durch die russischen Truppen entgegengesetzt werden müssten, sei deshalb auch eine Strategie für den Weg zum Frieden erforderlich. „Es gibt keine christliche Pflicht zu absolutem Gewaltverzicht. Und doch gilt die Erkenntnis: Keine Waffe allein wird den Frieden schaffen. Der Einsatz von Waffen muss zum Ziel haben, die Waffen zum Schweigen zu bringen“, sagte die Präses.

Kurschus lädt dazu ein, sich am Jahrestag an den zahlreichen Friedensgebeten in den Kirchenkreisen und Gemeinden zu beteiligen: „Lasst uns beten für einen Frieden, in dem gequälte Menschen befreit aufatmen können und erste Schritte in eine neue Zukunft möglich werden.“ Die EKD hatte zusammen mit der Deutschen Bischofskonferenz und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) unter dem Motto #pray4ukraine zu Andachten und Gebeten aufgerufen. Auch in Westfalen finden an zahlreichen Orten zum Jahrestag des Kriegsbeginns Friedensgebete und Andachten statt.

Verantwortlich: Wolfram Scharenberg (0521 594-139 oder 0173 5696822)

Neues Mitglied der Kirchenleitung eingeführt

Feierlicher Gottesdienst in der Bielefelder Süsterkirche

19.01.2023

Presseinformation

Bielefeld. Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen (EkvW) ist offiziell wieder vollständig. In einem feierlichen Gottesdienst in der Bielefelder Süsterkirche wurde am Donnerstag Peter Winkemann (54) als neues nebenamtliches Mitglied eingeführt. Winkemann folgt auf Silke Eilers, die aus persönlichen Gründen auf die weitere Mitwirkung in dem Gremium verzichtet hatte.

Peter Winkemann war auf der Herbsttagung der westfälischen Landessynode im vergangenen November mit großer Mehrheit gewählt worden. Der selbstständige Unternehmer führt ein Stanztechnik-Unternehmen im sauerländischen Plettenberg. Seit vielen Jahren engagiert sich Winkemann in unterschiedlichen Funktionen in der evangelischen Kirche, beispielsweise im Presbyterium seiner Heimatgemeinde und in der Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg. Er war lange Mitglied im ständigen Theologischen Ausschuss der EKvW und zuletzt Sprecher der westfälischen Prädikantinnen und Prädikanten.

Peter Winkemann freut sich auf die Herausforderungen, die sein neues Amt mit sich bringen wird. Für die aktuellen Transformationsprozesse in der evangelischen Kirche wünscht sich das neue Mitglied der Kirchenleitung klare Zielsetzungen, so wie er sie auch für die Führung seines Unternehmens benötigt. Vor allem aber möchte er „Menschen wieder aktiver einladen, verständlicher von Jesus Christus zu reden.”

Neuer Rektor der Hochschule für Kirchenmusik

Kirchenleitung beruft Kirchenmusiker aus Zürich

19.01.2023

Presseinformation

Bielefeld. Zum neuen Rektor der westfälischen Hochschule für Kirchenmusik hat die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen den Kirchenmusiker und Liturgiewissenschaftler Jochen Kaiser berufen. Der gebürtige Greifswalder wechselt aus der Schweiz nach Westfalen. Derzeit gestaltet er die kirchenmusikalische Arbeit in der Reformierten Kirche im Kanton Zürich und hat einen Lehrauftrag an der Zürcher Hochschule der Künste.

Der künftige Rektor der Hochschule studierte in Dresden, Heidelberg, Leipzig und Greifswald, wo er seine Promotion über „Religiöses Leben durch Gottesdienstliche Musik“ ablegte. Berufliche Aufgabe führten Jochen Kaiser unter anderem nach Marburg, Erlangen und Leipzig, bevor er Anfang 2017 nach Zürich wechselte. Dort ist er in der dortigen Landeskirche für Musik und Gemeindeentwicklung zuständig.

Als neuer Rektor der Hochschule für Kirchenmusik wird Jochen Kaiser sich insbesondere der Gestaltungsaufgabe widmen, die beiden Hochschulstandorte in Herford, wo klassische Kirchenmusik gelehrt wird, und in Witten, dort ist in den vergangenen Jahren der popularmusikalische Flügel entstanden, zusammenzuführen. Beide Standorte werden laut Kirchenleitungsbeschluss in einer neu entstehenden gemeinsamen Hochschule in Bochum zusammenfließen.

Die Fusion der beiden Hochschulstandorte sieht Jochen Kaiser als Herausforderung und Chance. Vielfalt, so der künftige Rektor, sehe er als Bereicherung, insbesondere wenn es gelinge, die verschiedenen Zugänge zu einem Ganzen zu formen. Die zukunftsweisende Entscheidung der Landeskirche, beide Flügel zu vereinen, eröffne ein großes Potenzial für die kirchenmusikalische Entwicklung, so Kaiser in seiner Vorstellung. Im sogenannten klassischen und im popularmusikalischen Bereich seien die Musizierhaltungen unterschiedlich. Sie könnten sich aber gegenseitig befruchten, ist der designierte Hochschulleiter überzeugt. Kaiser selbst hat Erfahrungen auf beiden Feldern der Kirchenmusik.

Letztlich, so der 51jährige Kirchenmusiker, dem Praxis und Lehre gleichermaßen wichtig sind, sei entscheidend, dass Musik Gottesdienste liturgisch und spirituell mitgestalte. Ob dies eher klang- oder rhythmusorientiert geschehe, sei zweitrangig. Als Herzensanliegen in der neuen Aufgabe beschreibt es Jochen Kaiser, „junge Menschen zu begleiten, die durch ästhetisch-musikalische Performances sich selbst und andere spirituell anregen.“

Jochen Kaiser wird seine neue Aufgabe zum frühestmöglichen Zeitpunkt übernehmen. Dienstantritt wird voraussichtlich der Mai dieses Jahres sein. Wenn möglich, möchte der neue Rektor schon den Start des neuen Sommersemesters begleiten.