"Mehr Intelligenz als körperliche Kraft"
Der enorme Bedarf an Arbeitskräften während des Ersten Welt-kriegs veranlassten Militär und Wirtschaft, zur Ankurbelung der deutschen Rüstungsindustrie ausländische Arbeiter - auch unter Zwang - für die deutschen Fabriken zu rekrutieren. Unter den Arbeitern aus dem russisch-polnischen Okkupationsgebiet befanden sich auch etwa 150.000 sog. Ostjuden. Allein 4.000 von ihnen arbeiteten als Kumpel in den Kohlegruben des rheinisch-westfälischen Industriegebietes unter Tage. Sie alle widerlegten eindrucksvoll die antisemitische Legende, dass Juden zur körperlichen Arbeit nicht willens oder fähig seien. Davon zeugt auch das viel zitierte rein hebräische Wort, das als Ehrenwort der Ruhrgebietsarbeiter gilt: Maloche.
Ludger Joseph Heid, Dr. phil. habil., ist Historiker und Literatur-wissenschaftler. Er hat zahlreiche Schriften über Juden in der Arbeiterbewegung und im Sozialismus veröffentlicht, zuletzt Ostjüdische Arbeiter im Ruhrgebiet 1915–1923. „Mehr Intelli-genz als körperliche Kraft“, Berlin/Leipzig (Hentrich & Hentrich) 2024
Der Eintritt ist frei.
Eine Veranstaltung des Instituts für Stadtgeschichte Gelsenkir-chen und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenar-beit Gelsenkirchen
Termin: | 30.04.2025 |
Beginn: | 18:00 Uhr |
Ort: | Dokumentationsstätte "Gelsenkirchen im Nationalsozialismus"
Cranger Straße 323 45891 Gelsenkirchen |
Eintritt: | frei |