Zwei „Familienzentren“ im Kirchenkreis

Minister Laschet überreicht Gütesiegel

Mehrere Generationen unter einem Dach feierten am Samstag vor der Verleihung des Gütesiegels beim Familienfest im Förderkörbchen. FOTO: CORNELIA FISCHER

GELSENKIRCHEN/WATTENSCHEID – „Als der Name unserer Kindertagesstätte genannt wurde, habe ich vor Freude laut aufgeschrieen. Jutta Grabowski freut sich immer noch. Für die Leiterin des Evangelischen Kindergartens „Förderkörbchen“ in der Gelsenkirchener Schlosserstraße ist es ein Erfolg, den sich das ganze Team der Einrichtung an die Fahne heften kann. Nordrhein-Westfalens Familien- und Jugendminister Armin Laschet hat insgesamt 28 evangelischen Kindertagesstätten Westfalens das Gütesiegel verliehen und ihnen damit die Berechtigung eingeräumt, sich Familienzentrum zu nennen. Neben der Kindertagesstätte „Förderkörbchen“ in Schalke-Feldmark gehört auch das Martin-Luther-Kinderhaus in Wattenscheid zu den ausgewählten Einrichtungen im Kirchenkreis. Leiterin Doris Weiß erzählt von dem Bewerbungsverfahren: „Wir haben uns lange mit der Materie auseinander gesetzt und uns gefragt: ‚Was ist für uns tatsächlich umsetzbar?’“ Sie und ihre sieben pädagogischen Mitarbeiterinnen hatten dabei einen erheblichen Arbeitsaufwand zu leisten. Von einem Familienzentrum wird unter anderem erwartet, dass es Beratungsarbeit leistet sowie bei der Vermittlung von Tagesmüttern und Tagesvätern behilflich ist. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie soll dadurch gefördert werden, wozu auch flexible Öffnungszeiten beitragen oder das Angebot eines Mittagessens für die Kinder. Diese Angebote sollen natürlich auf die konkreten Bedürfnisse in dem betreffenden Stadtteil bezogen sein. Dabei spielt auch der kulturelle Hintergrund der Familien eine Rolle. So wird das Angebot in einem Bereich, in dem verstärkt Familien mit einer Zuwanderungsgeschichte leben, anders aussehen müssen als in einer anderen Raumschaft. Dadurch leisten die Familienzentren aber auch einen wichtigen Beitrag zur Integration

„Unsere Kindergartenpfarrerin Monika Vogt hat uns Mut gemacht, uns zu bewerben“, erzählt Doris Weiß. Über das Jugendamt in Bochum gingen die eingereichten Unterlagen ins Ministerium nach Düsseldorf. Dass sich der Rat der Pfarrerin gelohnt hat, sieht man jetzt an der Auszeichnung.

Mit der Verleihung des Gütesiegels erhalten die neuen Familienzentren künftig 12.000 Euro pro Jahr zusätzlich zu ihrer Einzelförderung für die Kindertageseinrichtung, die Familienbildung und die Familienberatung. Damit sollen unter anderem die spezifischen Angebote der Einrichtung ermöglicht und unterstützt werden. Das Gütesiegel wird zunächst für die Dauer von vier Jahren verliehen.

Die evangelische Kindertagesstätte „Förderkörbchen“ hatte noch einen weiteren Grund zur Freude. Sie gehört nämlich zu den insgesamt 25 Einrichtungen, die zusätzlich mit einem Innovationspreis ausgezeichnet wurden. Damit soll ein besonderes Engagement im Bereich der Familienförderung und -bildung gewürdigt werden. Dieser Innovationspreis ist mit zusätzlich 5000 Euro dotiert. WE