Zurück zu den Wurzeln

Pfarrer Bernd Richter beginnt neuen Lebensabschnitt

Sein Garten wird zukünftig ein wenig größer sein: Pfarrer Bernd Richter wird am 6. September in der Friedenskirche verabschiedet. FOTO: CORNELIA FISCHER

WATTENSCHEID – Nach 22 Jahren ist nun Schluss. Pfarrer Bernd Richter verlässt die Evangelische Kirchengemeinde Wattenscheid und tritt ab 1. November seinen Ruhestand an. „Ich gehe mit meiner Frau Anne-Dore zurück zu meinen Wurzeln“, sagte Richter und fuhr fort: „1951 bin in der Altmark geboren. 1953 sind meine Eltern mit meiner Schwester und mir über Ostberlin in den Westteil der Stadt geflüchtet. Am 16. Juni 1953, einen Tag vor dem Aufstand des 17. Juni, wurden wir dann nach Hannover ausgeflogen.“ Nach der Wende habe die Familie den elterlichen Besitz in der Altmark zurückbekommen. „Das ist ein 50 Hektar großer Bauernhof, dessen Landwirtschaft mein Cousin versorgt. Ich selber werde mich um einen viertausend Quadratmeter großen Garten kümmern.“ Das sei aber längst nicht alles. Seine ehemalige Wattenscheider Kollegin Pfarrerin Marlies Höhne, die vor gut einem Jahr in den Ruhestand ging, wohne bereits in unmittelbarer Nähe. Gemeinsam mit ihr werde er eine Senioren-Wohngemeinschaft gründen, in der es ein reichhaltiges kulturelles Angebot geben soll.

Auf die Zeit in Wattenscheid blickt Richter dankbar zurück. So etwa auf die letzten neun Jahre als Präses des Evangelischen Gesellen- und Meistervereins. „Das war eine tolle Zeit. Ich bedauere es, dass ich nicht eher auf den Verein aufmerksam wurde.“ Gut in Erinnerung werden ihm auch die Kontaktstunden in Grundschulklassen oder die 11-jährige ehrenamtliche Tätigkeit in der Telefonseelsorge bleiben. Als besondere Highlights gelten die Studienfahrten, die Richter durchführte. „Wir sind beispielsweise durch Masuren gefahren, haben uns in Andalusien mit der Begegnung von Christentum und Islam vertraut gemacht und die Romanik und Reformation in Mitteldeutschland kennen gelernt.“

Seiner Nachfolgerin oder seinem Nachfolger im Amt wünscht er „ein fröhliches Herz und dass sich die Kolleginnen und Kollegen aufeinander einlassen können.“ Und der Gemeinde gibt Richter mit auf den Weg: „Sie muss zusammenstehen. Mein Wunsch ist es, dass die vier Gemeindeteile zu einer großen Einheit zusammenfinden.“ DB