„Als evangelische Kirche setzen wir mit diesem Angebot ein starkes Zeichen. In den Kursen lernen wir voneinander und erleben die Vielfalt der Kulturen und Religionen als Bereicherung. Es geht um Menschenwürde, um Respekt - und dieses Projekt ist ein wichtiger Beitrag für ein gutes Miteinander“, sagte Pfarrerin Antje Röckemann in ihrer Ansprache bei dem Festakt. Sie leitet das Referat für Gesellschaftliche Verantwortung im Evangelischen Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid und ist damit auch für das Projekt MILA verantwortlich. Sie dankte den frisch zertifizierten Frauen für das Vertrauen, das sie der evangelischen Kirche mit der Teilnahme am Kurs entgegengebracht haben.
Ein vielfältiges Angebot für einen erfolgreichen Start
MILA, macht Angebote, die Frauen mit Migrationshintergrund helfen, ihre Erwerbsfähigkeit zu stärken, so auch den Langzeitkurs zur beruflichen Orientierung. Ob das Verfassen von Lebensläufen, das Schreiben von Bewerbungen oder das Kennenlernen der deutschen Arbeitskultur – die Teilnehmerinnen lernen hier alles, was sie brauchen, um beruflich in Deutschland Fuß zu fassen. Die sechsmonatige Lernphase fand im Haus des Evangelischen Kirchenkreises und Computerraum des Bildungszentrums statt. „Sie haben viel gearbeitet und sind quasi noch einmal zur Schule gegangen“, lobte Kursleiterin Vincenzina Cannatella die Absolventinnen.
Die Kursteilnehmerinnen kommen aus Albanien, Armenien, Bangladesch, Sri Lanka, Syrien und Tunesien und bringen bereits langjährige Berufserfahrung mit. Viele sind Akademikerinnen, einige haben in ihren Herkunftsländern als Lehrerin gearbeitet, eine Teilnehmerin ist sogar Agrar-Ingenieurin. Dennoch ist die Rückkehr in den ursprünglichen Beruf oft schwierig.
Praktika als erster Schritt
Ein wesentlicher Bestandteil des Kurses war daher die Berufspraxis. Je nach persönlichem Interesse absolvierten die Teilnehmerinnen Praktika in den unterschiedlichsten Bereichen – von Kindergärten und Grundschulen über Pflegeeinrichtungen bis hin zum Medienzentrum der Stadtbibliothek. „Diese Erfahrungen helfen den Frauen, sich in der Arbeitswelt ihrer neuen Heimat zu orientieren und mögliche Karrierewege zu entdecken“, erläutert Cannatella.
„Viele Frauen möchten und müssen sich beruflich neu orientieren. Wie es für jede Teilnehmerin weitergeht, muss individuell erarbeitet werden“, erklärt Claudia Quirrenbach, die im Projekt vor allem für die Einzelberatung zuständig ist. Möglichkeiten könnten die Anerkennung von Berufsabschlüssen, eine Ausbildung oder weitere Qualifizierungen sein.
Förderung durch starke Partner
Das Projekt MILA wird im Rahmen des Programms MY TURN – Frauen mit Migrationserfahrung starten durch vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und der Europäischen Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert. MILA wird vom Referat für Gesellschaftliche Verantwortung des Ev. Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid in Kooperation mit RevierRessourcen durchgeführt und ist Teil des Verbundprojektes IT’S MY WAY unter Federführung von RE/init, unterstützt wird es durch die Gleichstellungsstelle der Stadt Gelsenkirchen, die Diakonie und viele weitere Kooperationspartner.
Neuer Kurs startet im Februar
Bereits am 10. Februar 2025 startet ein neuer MILA-Kurs. Interessierte Frauen können sich jetzt noch anmelden. Für weitere Informationen oder eine persönliche Beratung steht das Team des Projekts unter der Telefonnummer 02 09 – 35 98 81 26 oder per E-Mail an info@mila-projekt.de zur Verfügung. Infos unter: www.mila-projekt.de
MILA zeigt eindrucksvoll, wie wichtig gezielte Unterstützung und praxisnahe Qualifizierungen sind, um Frauen mit Migrationserfahrung einen erfolgreichen Neustart zu ermöglichen – und wie bereichernd diese Vielfalt für die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt ist.
KO