Wo Himmel und Erde sich berühren - Ausstellungseröffnung „Horizonte“ beim Abendgottesdienst

Die Weite des Meeres, des Himmels, der norddeutschen Landschaft, die Ruhe beim Betrachten des fernen Horizonts beim Sonnenuntergang: Marion Sabine Ewald, freischaffende Künstlerin, präsentiert in der Wattenscheider Friedenskirche 13 ihrer Gemälde, die sie zum Zyklus „Horizonte“ geschaffen hat.

Weite, Stille, blauer Himmel und das Meer: Marion Sabine Ewald hat 13 Gemälde zum Thema Horizonte gestaltet, die nun in der Friedenskirche Wattenscheid zu sehen sind.

„Horizonte“ heißt die Bilderausstellung, die in der Friedenskirche Wattenscheid noch bis zum 5. Juli zu sehen ist.

WATTENSCHEID –  Im Gottesdienst dieses Abends stand ebenfalls das Thema Horizonte, die Begegnung von Himmel und Erde im Mittelpunkt. „Mit meinem Leben wachse ich dem Himmel entgegen, und der Himmel kommt mir entgegen; er breitet sich unter meinen Füßen aus wie Hände, die mich halten“, hieß es auch im Psalm 85 dazu.

„Herr, deine Güte reicht, soweit der Himmel ist.“  In ihrer Ansprache vertiefte Pfarrerin Monika Vogt den biblischen Blick auf die Weite des Himmels. „Was es auch sein mag. Die Mühe beim Treppensteigen. Der Streit mit dem Partner oder der Partnerin. Die Sorge um die Zukunft. Die Angst, etwas nicht zu schaffen. Wir können es an die Seite legen und aufatmen. Gottes Güte ist so weit, wie der Himmel ist. Wir können uns in ihr bergen und die Kraft finden, die wir brauchen. / Manchmal berührt der Himmel die Erde. Und die Grenze zwischen der Welt Gottes und unserer Welt wird durchlässig.“

Als eine besondere Aktion konnten sich sodann die Gottesdienstbesucher an einen der vier aufgestellten Thementische begeben, an jedem gab es einen besonderen Impuls. „Ende und Neuanfang“ etwa, an einem anderen hieß es „Naturgewalt und Windstille“. Angeregte Gespräche entstanden und immer wieder wurde der Blick dabei auch auf das ein oder andere der ausgestellten Gemälde gerichtet.   

Strahlend blauer Himmel, davor sattgrüne Wiesen. Die Wattenscheider Künstlerin Marion Sabine Ewald hat viele ihrer Motive auf der Nordseeinsel Föhr entdeckt. Werden sie sonst in Museen oder Ausstellungsräumen gezeigt, empfindet auch sie, dass der Kirchenraum einen neuen Blick auf ihre Bilder ermöglicht.„Mir ist es ein Anliegen, in dieser im Moment so unruhigen Zeit, Licht, Stille und Ruhe darzustellen. Gleichzeitig möchte ich dem Betrachter noch genügend Raum für eigene Inspirationen lassen.“ In der Bearbeitung des Themas hat sie die Elemente von Landschaft stark reduziert, es bleiben nur mehr reine Farben und Formen übrig.

„Ich finde schön, dass man die Weite in dem Bild wahrnehmen kann. Hier in der Kirche, auch mit dem großen Abstand zu den nächsten Bildern, wirkt es schon ganz besonders.“ So wie diese Besucherin wandeln nach dem Gottesdienst viele in der Kirche von Bild zu Bild, lassen die Ruhe, die Weite auf sich wirken.

Noch bis zum 5. Juli ist die Ausstellung „Horizonte“ in der Friedenskirche jeweils dienstags von 11.00 bis 12.00 Uhr und samstags von 11.00 bis 13.00 Uhr sowie bei Veranstaltungen in der Kirche zu sehen. 

 

Textautorin: Frauke Haardt-Radzik

Fotos: Cornelia Fischer