GELSENKIRCHEN – Die Wichernhaus – Wohnheim für Menschen mit Behinderungen – gGmbH bietet in der Schonnebecker Straße 100 in Gelsenkirchen-Rotthausen für fünf Menschen mit Behinderungen eine Wohnmöglichkeit zum Intensiv Ambulant Betreuten Wohnen (IAW) an. Ermöglicht wurde diese Wohnform durch die Kooperation mit der Stadt Gelsenkirchen und der Gelsenkirchener Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (GGW). Das IAW schließt damit eine Versorgungslücke für Menschen mit Unterstützungsbedarf, wie geistigen, körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen, im Gelsenkirchener Süden. Ziel des IAW ist es, diesen Menschen ein Leben in der eigenen Wohnung zu ermöglichen.
Flexible Unterstützung durch geschulte Fachkräfte
Beim IAW befinden sich in einem Haus mehrere Wohnungen, die von Menschen mit Unterstützungsbedarf angemietet und eingerichtet werden können. So kann das IAW eine gute Wohnmöglichkeit z. B. nach dem Auszug aus dem Elternhaus sein. Damit dies möglich ist, müssen persönliche Fähigkeiten vorhanden sein, die gefördert und ausgebaut werden können.
"Für viele Menschen ist das Leben in der eigenen Wohnung ein großer Wunsch, aber eben nicht für alle eine Selbstverständlichkeit. Denjenigen, die dazu individuelle Hilfe benötigen, bieten wir flexible und bedarfsgerechte Unterstützung durch geschulte Fachkräfte an", erklärt Stefan Paßfeld, Leiter der Wichernhaus gGmbH. "Wichtig ist uns dabei, dass Absprachen eingehalten werden können und unsere Kunden auch von sich aus die Beratung und Unterstützung aufsuchen können."
Fähigkeiten fördern und Sicherheit geben
Häufig wird die Hilfe bei Behörden- und Verwaltungsvorgängen, beim Umgang mit Medikamenten und Erkrankungen oder bei der Haushaltsführung benötigt. Die Klientinnen und Klienten werden aber auch dazu motiviert, zur Arbeit zu gehen oder soziale Kontakte aufzubauen. Auch die Beratung und Begleitung in Krisensituationen gehören zum Kernbereichen des IAW.
"Selbstbestimmtes Leben kann man nicht in ein Schema pressen", erläutert Diakon Paßfeld. "Damit die Selbstständigkeit wächst, ist es ein unverzichtbares und wesentliches Merkmal unserer Unterstützung, die Fähigkeiten unserer Klienten und Klientinnen zu fördern und, soweit möglich, neue Handlungspotenziale zu entwickeln. Gleichzeitig bieten wir ihnen die Sicherheit, wenn es für sie nötig werden sollte, übergangslos in eine unserer Wohnformen des Wichernhauses wechseln zu können."
Wolterhoff begrüßt die neue Wohnform
Der Geschäftsführer der Wichernhaus gGmbH, Olaf Walter, bestätigt: "Wir leben Inklusion. Deshalb ist es uns im Diakoniewerk Gelsenkirchen und Wattenscheid wichtig, mit der Wichernhaus gGmbH die gesamte Palette an Wohnformen anzubieten: sowohl für Menschen mit Schwerstbehinderungen und hohem Unterstützungsbedarf, als auch für Menschen, die im Ambulant Betreuten Wohnen leben und nur zwei Fachleistungsstunden in der Woche an Unterstützung benötigen."
Sozialdezernent Luidger Wolterhoff ergänzt: "Die Stadt Gelsenkirchen konnte mit dem Kooperationspartner Wichernhaus eine Wohnform umsetzen, die es Menschen mit Behinderungen ermöglicht, innerhalb der Stadtgesellschaft selbstständig zu wohnen. Als Kommune wollen wir allen unseren Bürgerinnen und Bürgern gleichberechtigte Teilhabechancen ermöglichen. Ein Schritt auf dem Weg, Rahmenbedingungen für inklusives Leben zu schaffen, ist das IAW."