Zu Beginn läuteten die Glocken, darin eingebettet sangen die Besucher gemeinsam mit Andreas Fröhling die ersten acht Töne aus dem Lied „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ als ständige sich wiederholende Schleife. „Das klang von den Tönen dann wie ein Glockengeläut“, freute sich Fröhling über diesen gelungenen Anfang des Konzerts. Und gleich danach „Süßer die Glocken nie klingen“. Die Konzertbesucherinnen und Besucher waren begeistert bei der Sache, ließen sich auch auf überraschende Einfälle des Kreiskantors bereitwillig ein. So ließ er den Text von „Nun komm, der Heiden Heiland“ auf verschiedene fröhliche Melodien singen. Sogar nach der Melodie von „In der Weihnachtsbäckerei“!
„Beim Vorbereiten stellte ich fest, dass sogar auf diese Schlagermelodie „Nun komm, der Heiden Heiland“ passte“, lacht Fröhling dazu. Kurzerhand trug er es zunächst solistisch vor, zur Erheiterung der Zuhörenden.
Dann spielte Kirchenmusiker Ingmar Stiller, der Fröhling auf dem Klavier unterstützend zur Seite stand, im Verlauf des Abends eingestreut zwei barocke Bearbeitungen über „Nun komm, der Heiden Heiland“ und eine französische Orgelmeditation der früh verstorbenen Komponistin Jeanne Demessieux. Schwungvoll gings weiter, der Kreiskantor gestaltete einen „Wiener -Walzer“ Block als Potpourri. Von „Macht hoch die Tür“ bis „nun singet und seid froh“, auch bekannt als „In dulci jubilo“, die Kirchenbesucher*innen schunkelten geradezu beseelt im Walzer Takt und sangen kräftig mit.
Doch Fröhling hatte noch mehr Überraschungen in petto. Bei „Kommet, ihr Hirten“ sangen zuerst immer alle nur eine einzige Zeile, den Schlusston dann hielten alle möglichst lange aus, hoben dabei die Arme langsam nach oben und dann endete alles in einer herrlichen großen La-Ola Welle. Die Stimmung in der Nicolai- Kirche wurde geradezu ausgelassen. Die ganze Kirche eine einzige begeisterte Singgemeinschaft, wunderbar!
Am Schluss dieses großartigen, fröhlichen Gemeinschaftserlebnisses stand dann aber doch noch einmal ein ruhiges Kirchenlied, gespielt mit Orgelbegleitung: Tochter Zion. Die Vorfreude aufs baldige Weihnachtsfest setzte sich beim anschließenden Umtrunk im Foyer der Kirche fort.
Text: Frauke Haardt-Radzik
Fotos: Cornelia Fischer