„Was der kann, kann ich auch"

Bernd Beszterda ist einer der Herren im Kreis der Grünen Damen

Bernd Beszterda führt gerne Gespräche mit den Patienten in den Evangelischen Kliniken. FOTO: CORNELIA FISCHER

GELSENKIRCHEN – Fast jeder, der schon mal im Krankenhaus lag, kennt sie, die sogenannten Grünen Damen. Sie stehen ehrenamtlich für ein Gespräch oder kleinere Besorgungen zur Verfügung. In den letzten Jahren trifft man allerdings vermehrt auch Grüne Herren an. In den Evangelischen Kliniken in Gelsenkirchen sind es mittlerweile drei an der Zahl.

Einer von ihnen ist Bernd Beszterda. Vor zwei Jahren ging der gelernte Schlosser in den vorzeitigen Ruhestand. „Seitdem habe ich immer etwas gesucht, wo ich einfach ehrenamtlich mithelfen kann“, sagt der 58-jährige. Als seine Frau dann eines Tages einen Flyer der Evangelischen Krankenhaushilfe von der Ehrenamtsagentur in Gelsenkirchen mitbrachte, sah Beszterda auf dem Foto einen Herrn im Kreis der Grünen Damen und ihm war klar: „Was der kann, kann ich auch.“

Gesagt, getan. Und so setzte er sich mit Edith Koll, der Leiterin der Evangelischen Krankenhaushilfe in den Evangelischen Kliniken, in Verbindung. Nachdem sie ihn durch das Haus geführt hatte, reagierte Beszterda positiv überrascht: „Das ist ja alles gar nicht so schlimm.“ Ihm sei nämlich klar geworden, dass er seinen Dienst nicht zur Unterstützung des Pflegepersonals, sondern einzig und allein als Hilfe für die Patientinnen und Patienten ausüben würde.

Und nun ist er seit einigen Monaten dabei und verrichtet seinen Dienst auf Station B7, in der Regel montags für drei Stunden. Er besorgt Telefonkarten und Zeitschriften und macht kleinere Handreichungen. „Wichtig sind auch die Gespräche, die ich führe. Meist geht es ganz schnell, bis sich die Patienten öffnen“, erzählt Beszterda und fährt fort: „Mir bereiten die Gespräche viel Freude und ich kann den Patienten Mut machen.“ Sollte ein Patient den Pfarrer sprechen wollen, wird er auch vermittelnd tätig. Und es kann vorkommen, dass er sogar als Schutzengel herhalten muss. Als sich nämlich eines Tages ein Patient mit Alkoholproblemen davonschleichen wollte, hielt er ihn davon ab und brachte ihn auf die Station zurück.

„Ich habe das gefunden, was ich wollte. Ich bin wirklich zufrieden“, resümiert Bernd Beszterda. Wer selber Zeit und Interesse hat, bei den Grünen Damen und Herren mitzuarbeiten, kann sich an Edith Koll unter der Telefonnummer 02 09 / 1 60-25 75 wenden. DB