Wann Fair-halten gefragt ist

Die Emmaus-Kirchengemeinde feierte den Weltgebetstag der Frauen auch am Abend

In Tischgruppen gab es nach dem Essen rege Gespräche zur Leitfrage des diesjährigen Weltgebetstags: „Was ist denn fair?“ PHOTO: CORNELIA FISCHER

In Tischgruppen gab es nach dem Essen rege Gespräche zur Leitfrage des diesjährigen Weltgebetstags: „Was ist denn fair?“ PHOTO: CORNELIA FISCHER

GELSENKIRCHEN – An 22 Orten in Gelsenkirchen und Wattenscheid sind am Freitag, 3. März, viele hundert Frauen aus allen christlichen Konfessionen zusammengekommen, um den Weltgebetstag der Frauen zu feiern. Hier wie fast überall in Deutschland finden die Gottesdienste und Begegnungsstunden traditionell am Nachmittag statt. Die Emmaus-Kirchengemeinde Gelsenkirchen hat jetzt zum zweiten Mal eine Feier am Abend ausgerichtet. Die Idee: Wer nachmittags beruflich oder familiär verhindert ist, soll trotzdem die Möglichkeit haben, bei der größten ökumenischen Laienbewegung der Welt mitzumachen.

An diesem Abendtermin ist alles ein wenig anders: „Wir verwenden Teile der Liturgie und verbinden sie mit einem Feierabendmahl“, berichtet Pfarrerin Sonja Timpe-Neuhaus. Sie bereitet den Abend gemeinsam mit Pfarrerin Andrea Hellmann und einem Team engagierter Frauen vor. Das Feierabendmahl ist tatsächlich eine komplette Mahlzeit – und ‚bekocht‘ werden die Frauen von einem Mann. Werner Göbelsmann hatte in der Vorbereitung Hilfe von einem Konfirmanden und einer Konfirmandin.

Nach dem Essen gibt es Gespräche an den Tischen. Die Themen ergeben sich aus der Liturgie des Weltgebetstages. Er wurde in diesem Jahr von philippinischen Frauen vorbereitet. „Wir haben deren Leitfrage ‚Was ist denn fair?‘ aufgenommen“, so Timpe-Neuhaus. „Karten mit Wortspielen wie ‚fair-halten‘ oder ‚fair-sprechen‘ dienten uns als Stichworte.“ So ergaben sich intensive Gespräche über Situationen, in denen faires Verhalten gefordert ist – und was es manchmal so schwierig macht.

Die Abendfeier des Frauen-Weltgebetstages gefiel einigen schon beim Start im letzten Jahr in Rotthausen so gut, dass sie diesmal im Gemeindehaus Altstadt wieder mit dabei waren. Aber es dürfen gerne noch mehr werden. „Uns macht es Spaß und wir werden das Feierabendmahl zum Weltgebetstag auch nächstes Jahr wieder anbieten“, verspricht Timpe-Neuhaus. „So ein Termin um 19 Uhr muss sich erst herumsprechen und ins Bewusstsein kommen.“