„Von Bach bis Minimal Music“ – Olga Zhukova begeistert beim Orgelfestival Ruhr

Gelsenkirchen – Tongewaltig startete die gebürtige Russin mit der Toccata Quinta von Georg Muffat. Und die Schuke-Orgel in der Altstadtkirche zeigte dabei ihre volle Klangschönheit.

„Ich glaub, ich hab noch nie ein so buntes Programm zusammengestellt“, strahlte Olga Zhukova bei der Einführung zum abendlichen Konzert.

 

Durch die ausgewählten Stücke und deren Komponisten folgte eine Reise quer durch Europa. Das Orgelfestival Ruhr erlebte an diesem Sonntag das vorletzte Konzert der diesjährigen, ruhrgebietsweiten Veranstaltungsreihe.„Von Bach bis Minimal Music“: Olga Zhukova, international tätige und mehrfach ausgezeichnete Organistin, stellte bei diesem Konzert bekannte Kompositionen von Johann Sebastian Bach Werken von Bert Matter, Philip Glass u.a. gegenüber.

Auch der ukrainische Komponist Mykola Kolessa war in diesem Reigen vertreten. Sehr tragend, melancholisch erklang seine Passaglia. Olga Zhukova hat enge Verbindungen zur Ukraine. Gemeinsam mit einer befreundeten ukrainischen Musikerin erspielt sie Spenden für das kriegsgeschüttelte Land. Und auch an diesem Konzertabend in Gelsenkirchen setzte die Musikerin mit ihrer Kleidung ein klares Zeichen der Solidarität mit dem ukrainischen Volk.

Seit nunmehr drei Jahren studiert die in St. Petersburg geborene Organistin Kirchenmusik an der Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Kirche von Westfalen in Herford. In Gelsenkirchen bot sie ein buntes, sehr beeindruckendes Programm. Und die Besucher konnten mittels Videoübertragung auf eine Großbildleinwand der Organistin beim Spiel über die Schulter schauen.

„Quasi akademische klassische Musik, an die unsere Ohren gewöhnt sind, und minimalistische Musik sind gar nicht so gegensätzlich. Die hier gespielten Stücke waren für die Zuhörer nicht so anstrengend, denke ich.“

So erlebten es auch die Konzertbesucher. „Wir haben uns das Programm vorher schon angesehen und sind begeistert“, fasst eine Besucherin ihre Eindrücke zusammen. „Spannend, der Wechsel zwischen bekannter und weniger gewohnter Musik“, fügt ein anderer hinzu.

Etwa von dem „Dance No 4“ von Philipp Glass, der in seinen frühen Jahren auch von der indischen Musik beeinflusst wurde, und dem abschließend folgenden, strahlend monumental erklingenden Präludium und Fuge a-Moll von Johann Sebastian Bach.

Die Zuhörer bedankten sich mit langanhaltendem Applaus.

Das Orgelfestival Ruhr endet am 17.9. mit einem großen Finale, an dem alle sechs Ruhrorganisten spielen werden. FHR

Text und Fotos: Frauke Haardt-Radzik