Unsere Kirche gestaltet ihre Zukunft - Kreissynode im Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid

Gelsenkirchen/Wattenscheid – Die Evangelische Kirche in Gelsenkirchen und Wattenscheid bleibt auch in Zeiten großer Herausforderungen entschlossen auf Zukunftskurs. Das wurde bei der jüngsten Kreissynode eindrucksvoll deutlich: Mit viel Engagement, ehrlichen Worten und kreativen Lösungen stellten die Gemeinden, der Kreissynodalvorstand, die Mitglieder der Synode und die Verwaltung die Weichen für eine Kirche im Wandel.

Superintendent Heiner Montanus blickte in seinem Beitrag ehrlich auf die Herausforderungen der letzten Jahre und die Hoffnung für die Zukunft.

Mit einer Andacht von Pfarrer Holger Dirks, der Einführung von Till Sowa als neues Mitglied im Kreissynodalvorstand und der Verabschiedung von Pfarrerin Irina Lohhausen wurde die Tagung in der Aula der Ev. Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck bei stattlichen 33 Grad eröffnet. Mit herzlichen Grüßen von der neuen Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Dr. Adelheid Ruck-Schröder, richtete Ortsdezernent Henning Juhl sein Grußwort an die Synodalen. Dabei sprach er ein großes Thema an: eine Versorgungslücke von rund 1,5 Milliarden Euro in der Beihilfekasse für die Pfarrer*innen und Kirchenbeamt*innen, die die Landeskirche bis 2045 ausgleichen will. Trotz des ernsten Themas betonte Juhl das gemeinsame Ziel, künftige Generationen zu entlasten. „Wir packen es an – mit neuen Konzepten und langfristigen Rückstellungen“, so Juhl.

Neues Denken in den Gemeinden – realistisch und mutig

Besonders sichtbar wird der Wandel auf Gemeindeebene. Im Planungsraum Süd setzen die Kirchengemeinden auf klare Perspektiven: Die Apostel-Kirchengemeinde erarbeitet mit professioneller Unterstützung ein neues Gebäudekonzept – gemeinsam mit der Emmaus-Kirchengemeinde werden Ressourcen gebündelt und Gottesdienste geteilt. Die Zusammenarbeit zwischen den Kirchengemeinden entwickelt sich positiv – mit dem klaren Ziel, lebendige Gemeindearbeit zu sichern.

Superintendent Montanus: „Wir bleiben unterwegs – gemeinsam“

Superintendent Heiner Montanus blickte in seinem Beitrag ehrlich auf die Herausforderungen der letzten Jahre – und betonte gleichzeitig die Hoffnung, die aus gelebter Gemeinschaft wächst: „Veränderung ist schwer, aber sie ist notwendig. Und: Wir sind die Kirche der Reformation – Bewegung gehört zu uns.“

Er erinnerte an drei zentrale Aufgaben, die künftig im Mittelpunkt stehen sollen: Gottesdienst und Kirchenmusik, Kinder, Jugend und Familie und gesellschaftliche Verantwortung und Diakonie. Mut machen dabei Projekte wie ein großes Tauffest im Norden, die „Wohnzimmerkirche“ im Süden und Begegnungsaktionen in der Innenstadt. „Das sind keine Revolutionen, aber echte Aufbrüche“, so Montanus.

Neue Finanzsatzung bringt Gerechtigkeit

Ein weiterer Meilenstein: Die Vorstellung der neuen Finanzsatzung. Sie ersetzt das bisherige, durch ein einfacheres, Modell – mit klaren Kriterien wie Mitgliederzahlen, Nutzung und Personal. „Es wird Veränderungen geben“, heißt es offen. Aber: „Wir schaffen Transparenz und Fairness – und haben den Mut zur Korrektur.“

Fazit: Kirche bleibt im Wandel – aber sie bleibt

Die Synode zeigte: Auch wenn die äußeren Bedingungen schwieriger werden – die evangelischen Gemeinden in Gelsenkirchen und Wattenscheid blicken nicht zurück, sondern nach vorn. Mit Mut, Glauben und Teamgeist gestalten sie ihre Zukunft. Der Weg ist nicht leicht – aber er ist getragen von dem gemeinsamen Willen: Kirche soll auch morgen noch vor Ort spürbar und lebendig sein.

Und wie Superintendent Montanus es formulierte: Der Trauer über Vergangenes stellt sich die Hoffnung zur Seite – wir gehen weiter. Gemeinsam.“

JP