Über LOS gehen und Chance nutzen

Messe mit dem Frauenreferat im Wissenschaftspark

Hartmut Brocke von der LOS-Regiestelle aus Berlin (links) und Oberbürgermeister Frank Baranowski informieren sich bei Pfarrerin Antje Röckemann (Mitte) und Projektleiterin Claudia Quirrenbach (rechts) über die Arbeit vor Ort. Links Mitarbeiterin Songül Civi. FOTO: CORNELIA FISCHER

GELSENKIRCHEN – Seit 2003 finden in Gelsenkirchen EU-geförderte Kleinprojekte statt, die dabei helfen wollen, benachteiligten Menschen einen Zugang zum Arbeitsmarkt zu eröffnen. Der Abschluss der ersten Projektphase nach genau vier Jahren war Anlass für eine Geburtstagsfeier mit Präsentation von über 70 kreativen Projekten. Von Anfang an war auch das Frauenreferat des Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid dabei, der Schwerpunkt richtete sich dabei auf die Förderung von Frauen mit Migrationshintergrund.

Aktuell werden im Rahmen eines solchen Projektes im Evangelischen Kindergarten Schatzkiste der Kirchengemeinde Hüllen Frauen zu Stadtteilmüttern ausgebildet. „Die Frauen können viel mehr, als sie sich zutrauen. In unserem Projekt werden sie mutiger und selbstständiger“, sagte Songül Civi, die seit 2003 als Mitarbeiterin dabei ist. Nach Abschluss der Schulung sollen die Teilnehmerinnen selbstständig einen Gesprächskreis leiten, in dem Frauen alle Fragen um Erziehung, Schulbildung, eigene Erwerbstätigkeit und vieles mehr diskutieren können. „Frauen brauchen Vorbilder, darum laden wir Migrantinnen als Fachfrauen in die Projekte ein. Sie können am eigenen Beispiel zeigen, dass Beruf und Familie zu vereinbaren sind“, erläutert Joanna Tanona die Projekte.

„LOS – Lokales Kapital für soziale Zwecke“ ist der Name des EU-Programms, mit dem die Mikroprojekte gefördert werden. In den Stadtteilerneuerungsgebieten Südost und Bismarck-Schalke-Nord wurden bisher etwa 2000 Menschen erreicht, davon sind über 100 Frauen durch die Projekte in Trägerschaft des Frauenreferates gefördert worden, etliche haben dadurch den Einstieg in den Arbeitsmarkt gefunden.

„Frauen sind gute Vermittlerinnen zwischen den Kulturen und Religionen, diese Projekte sind darum auch wichtige Bausteine für eine Integrationsarbeit“, erklärte Pfarrerin Antje Röckemann, Frauenreferentin des Kirchenkreises. „Wir gehen jederzeit wieder LOS, wenn das Programm weitergeführt wird.“ röck