So birgt die älteste Kirche Gelsenkirchens einen ganz besonderen kunst- und kulturhistorischen Schatz. „Der Grimberger Altar ist der älteste reformatorische Altar in ganz NRW. Im nächsten Jahr wird er 450 Jahre alt.“ Gut 20 Besucher lauschten interessiert den Ausführungen Borks während seiner Kirchenführung. „Der Altar hat sehr viel mit der Reformation hier in der Gegend zu tun. Besonders interessant ist die Abendmahlsdarstellung. Gucken Sie sich mal die Kleidung der Apostel an.“
Übergroße Servietten, locker um die Schultern drapiert. Und was liegt da auf dem großen Fleischteller? Sieht verdächtig nach einem Spanferkel aus. „Sie sehen hier eine Tischgesellschaft aus dem späten 16. Jahrhundert, der Entstehungszeit dieses Altars. Diese großen Servietten kamen damals gerade in Mode. Es ist die Darstellung eines typisch westfälischen Abendmahls.“Und woher hat diese Kirche ihren Namen? Auch dazu hat der Geschichtswissenschaftler Bork eine Erklärung: „Die Bleckkirche heißt Bleckkirche, weil hier einmal die kleine Emscher floss. Darüber führte eine Furt oder Bleck, eine seichte Stelle im Fluss.“
„Und was wird nun aus dieser Kirche?“ Die Frage nach der Zukunft und weiteren Nutzung der Bleckkirche stellten an diesem Tag viele der gut 50 Besucher. „Ich hoffe, dass diese Kirche gerettet wird“, bekräftigte auch Besucherin Sidonie Tews. Sie will jetzt eine Unterschriftenaktion starten, für den Erhalt und die baldige Restaurierung der ältesten Kirche der Stadt. FHR
Text und Fotos: Frauke Haardt-Radzik