Spielend die Welt erforschen

Familienzentrum Pastor Viertmann Kita ist jetzt ein „Haus der kleinen Forscher“

Voller Freude präsentieren sie gemeinsam das Zertifikat zum “Haus der kleinen Forscher”: Die Mitarbeiterinnen der Kita Nicole Meitza, Anna Di Giovine Toskano als Maskottchen Eule Agathe, Birgit Scheluga, Nicole Schumacher und Marcel Krisp von der Sternwarte Bochum. FOTOS: CORNELIA FISCHER

Experimente hautnah erleben: Die Kinder lernten, wie sich zuerst aus dem Ei, dann aus der Raupe ein Diestelfalter entwickelt.

Die Kinder verabschieden die Kohlweißlinge und Distelfalter, die sie selbst aufgezogen haben, in die Freiheit.

WATTENSCHEID – Das Evangelische Familienzentrum Pastor Viertmann Kita ziert nun ein Schild mit der Aufschrift „Haus der kleinen Forscher“. Im Rahmen eines Forscher-Fests am 21. Juli wurde der Kita dieser Titel und das dazugehörige Zertifikat offiziell durch Marcel Krisp vom Netzwerk IUZ Sternwarte Bochum verliehen.

Wer dieses Schild an einer Kita sieht, weiß, dass diese Einrichtung einen wichtigen Beitrag zur Förderung der frühkindlichen Bildung in Deutschland leistet. An diesen Orten wird bei den Jüngsten die Begeisterung für Naturwissenschaften und Technik geweckt. Gefördert wird forschendes Lernen: Die Kleinen entdecken spielend die Welt, indem sie ihren Fragen selbst auf den Grund gehen.

Ein Jahr lang haben die Erzieherinnen Nicole Meitza und Nicole Schumacher aus dem Naturwissenschaftlichen Bereich der Einrichtung mit den Kindern zum Thema Insekten geforscht. Sie sind mit Unterstützung von Eule Agathe, einer Handpuppe, den Fragen der Kinder nachgegangen. Das Maskottchen kommt jeden Donnerstag in die Kita und hilft bei der Beantwortung. In der Sternwarte Bochum, dem Netzwerkpartner vor Ort, nahmen Meitza und Schumacher an Fortbildungen zu den Themen Naturwissenschaft und Erziehung zur Nachhaltigkeit teil.

Zum Abschluss des Projektes ging es am Tag der Zertifikatsübergabe rund um den Lebenszyklus eines Schmetterlings und wie dieser sich aus einem Ei, über das Stadium der Raupe, entwickelt. Dazu passte perfekt die Aufführung des Kinderbuchklassikers „Die kleine Raupe Nimmersatt“ als Handpuppenspiel. Höhepunkt des Tages war für die Kinder, ihre selbstgezüchteten Kohlweißlinge und Distelfalter in die Freiheit zu entlassen und zu beobachten, wie sie neben der Versöhnungskirche in den blauen Himmel flogen. Ein neu gepflanzter Schmetterlingsflieder wird zukünftig die Futterstelle für weitere Schmetterlinge sein.

Für die Anwesenden hatten die Erzieherinnen ein besonderes Experiment zum Thema Nachhaltigkeit gewagt und vorab angekündigt: „Wir haben darum gebeten, eigenes Geschirr von zu Hause mitzubringen. Dadurch ist uns gelungen, auf Einmalgeschirr zu verzichtet und Energie und Wasser zu sparen, indem die Spülmaschine der Kita nicht zum Einsatz kam“, so Meitza. Zu diesem Zweck hatte der Förderverein der Kita Tassen herstellen lassen, die immer wieder zu anderen Veranstaltungen mitgebracht werden können.

Das  „Haus der kleinen Forscher“ ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Berlin. Sie engagiert sich für gute frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) – mit dem Ziel, Mädchen und Jungen stark für die Zukunft zu machen und zu nachhaltigem Handeln zu befähigen. Gefördert wird sie seit 2008 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in enger Zusammenarbeit mit Netzwerkpartnern vor Ort, wie der Sternwarte Bochum.