Seelsorger mit hörendem Herzen

Diakoniepfarrer Matthias Kreft ist in den Ruhestand verabschiedet worden

Rüdiger Höcker, Matthias Kreft und seine Gattin Margarete

Mit den besten Wünschen für den wohlverdienten Ruhestand und die gemeinsame Zukunft gratulierte Superintendent Rüdiger Höcker dem entpflichteten Diakoniepfarrer und Theologischen Vorstand des Diakoniewerkes Matthias Kreft und seiner Gattin Margarete.

Dankesrede

Den zahlreichen Gästen blieben nach seiner Dankesrede keine Zweifel, dass der ausgeschiedene Diakoniepfarrer Matthias Kreft seinen Ruhestand unterhaltsam und abwechslungsreich gestalten wird. FOTOS: CORNELIA FISCHER

GELSENKIRCHENZehn Jahre war Matthias Kreft Diakoniepfarrer und theologischer Vorstand des Diakoniewerkes. Jetzt geht er in den Ruhestand. Es scheidet ein Mensch aus dem Dienst, der in den sehr persönlich gehaltenen Grußworten von den Rednern einstimmig als verlässlich und loyal beschrieben wurde. Als „Mensch mit hörendem Herzen“ beschrieb ihn sein Pfarrkollege Ernst-Martin Barth. Dessen Presbyterium, der Evangelischen Christus-Kirchengemeinde Buer, war Kreft zugeordnet.
Im Rahmen eines Gottesdienstes in der Matthäuskirche mit anschließendem Empfang im Gemeindehaus wurde der Diakoniepfarrer durch den Superintendenten Rüdiger Höcker entpflichtet und von dem Vorsitzenden des Verwaltungsrates, Pfarrer Ernst Klein, verabschiedet.

Ein guter Zuhörer

Zahlreiche Mitarbeitende, Kolleginnen und Kollegen, Vertreter der benachbarten diakonischen Werke, der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege Gelsenkirchen sowie Oberbürgermeister Frank Baranowski höchstpersönlich nutzen diesen Anlass, um Matthias Kreft ihre Wertschätzung, als Persönlichkeit und für seine Ämter, auszudrücken.
Krefts Einsatz für das Diakoniewerk war „Vertraulichkeit, Verlässlichkeit, Loyalität, auch schon einmal bis zur Schmerzgrenze“ – so beschrieb Ernst Klein ihre Zusammenarbeit. Als Privatmensch hätte er ihn darüber hinaus als Seelsorger und guter Zuhörer sehr zu schätzen gelernt. „Für viele Menschen bist Du zu einem Gesprächspartner, Seelsorger und Beichtvater geworden. Nicht nur für die Klienten der Beratungsstelle, nein, auch für viele andere, die Dich aufgesucht haben. Das war nichts für die Öffentlichkeit. Das geschah in Abgeschiedenheit und Vertraulichkeit. Das war Sorge für die Seele vieler Menschen.“ Klein bedankte sich in seinem Namen „und für die vielen anderen, die darin mit einstimmen mögen. Und wer das so nicht kann, möge sich selbst fragen, woran es liegt.“

Vielseitiges Engagement

Der Oberbürgermeister dankte in seinem Grußwort dem Diakoniewerk für die unterstützenden Angebote, die es hilfsbedürftigen Menschen in Gelsenkirchen macht. Er stellte fest, dass Superintendent Rüdiger Höcker, Diakoniepfarrer Matthias Kreft und er die Gemeinsamkeit hätten, alle drei, im gleichen Jahr, ihre Ämter übernommen zu haben. Auch er betonte, dass er die persönliche Begegnung mit Kreft stets geschätzt hat.
Bevor er ins Diakoniepfarramt eingesetzt wurde, leitete Kreft 22 Jahre lang die Ehe-, Lebens- und Schwangerschaftskonfliktberatung. Der studierte Theologe und Psychologe engagierte sich außerdem in der Gefängnis- und Notfallseelsorge. Mit Leidenschaft treibt er Leichtathletik auf Leistungsportniveau. Als Mitglied des SuS Schalke 96 wurde er in diesem Jahr Deutscher Vizemeister im Fünfkampf der Senioren-Mehrkampfmeisterschaften.

Marathon in Boston oder New York

In diese Richtung gehen auch seine Pläne für den Ruhestand: „Wenn meine Knochen es mitmachen, dann möchte ich noch den Marathon in Boston oder New York mitlaufen“, schmunzelt der 65-Jährige. Natürlich möchte er sich nun auch mehr Zeit für seine Familie und Freunde, für Konzert- und Theaterbesuche nehmen, versicherte der angehende Ruheständler mit einem ausdrücklichen Dank für ihre Nachsicht und Geduld an seine Gattin Margarete. Matthias Kreft schloss seine Dankesrede mit einer Anekdote: Ein evangelischer Alt-Bischof soll die drei Stadien des Älterwerdens einmal so beschrieben haben: „Erstens: Man merkt es selbst. Zweitens: Es merken auch die Anderen. Drittens: Es merken nur noch die Anderen.“

Sein Nachfolger steht bereits fest. Ab dem 1. Dezember wird Pfarrer Ernst Udo Metz seine Tätigkeit als Diakoniepfarrer und Theologischer Vorstand im Diakoniewerk Gelsenkirchen und Wattenscheid e.V. aufnehmen.