GELSENKIRCHEN – Unter dem Titel „Interreligiöser Dialog in Gelsenkirchen“ hat der Interkulturelle Arbeitskreis Gelsenkirchen ein 127 Seiten starkes Buch herausgegeben. Es ist in seinem ersten Teil ein Führer durch die zahlreichen Kirchen, Religionsgemeinschaften, religiösen Vereine und Verbände in der Stadt. Im zweiten Teil geht es um Grundlagen des interreligiösen Gesprächs und um praktische Erfahrungen damit. Schließlich werden interreligiöse Arbeitskreise und Projekte vorgestellt. Eine Liste mit Kontaktadressen rundet den Band zu einem nützlichen Nachschlagewerk ab.
Es sei dem Herausgeberkreis in erster Linie darum gegangen, Informationen weiter zu geben, sagte der evangelische Pfarrer Dr. Christian Hellmann vor der Presse. Man habe die Erfahrung gemacht, dass viele Religionsgemeinschaften oft sehr wenig von den anderen wüssten.
Der Interkulturelle Arbeitskreis Gelsenkirchen ist aus dem bereits 1972 gegründeten „Evangelischen Arbeitskreis für Ausländerfragen“ hervorgegangen. Tragende Kraft war dabei der 2006 verstorbene evangelische Pfarrer Richard Walter. Ihm ist das Buch gewidmet. „Die Menschen und ihre Einstellung haben sich geändert, und dazu hat Richard Walter einen großen Beitrag geleistet“, schreibt Mehmet Ayas, der Integrationsbeauftragte der Stadt, in der Widmung.
Pfarrer Dieter Heisig vom Evangelischen Kirchenkreis dankte den Herausgebern ausdrücklich für diese Widmung. „Ich würde mich freuen, wenn mit diesem Buch etwas für unsere Stadt getan wird, in dem Sinne, dass wir miteinander leben und zugleich sehen, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt.“
Bereits die Namens-Geschichte des Arbeitskreises macht deutlich, welche Entwicklung bereits hinter ihm liegt: vom „Evangelischen Arbeitskreis für Ausländerfragen“ 1972 über den „Interkulturellen Arbeitskreis Kirche und Moschee in unserer Stadt“ 1997 zum „Interkulturellen Arbeitskreis“, seit vor zwei Jahren die Jüdische Kultusgemeinde beigetreten ist. Monatlich treffen sich die Mitglieder, um gemeinsam Konzepte für interkulturelle und interreligiöse Veranstaltungen zu entwickeln und um gegebenenfalls als Konfliktschlichter und als Ansprechpartner in religiösen, kulturellen und sozialen Fragen zu dienen. KB