Prominenz in der zweiten Reihe

Familienfest zum Auftakt der neuen Diakonie-Kampagne

Schwung auf den Platz brachten die Tanzgruppen aus dem Wichernhaus. Mit dabei war auch Marcella Onali (hinten im Rollstuhl), das Model für das Plakat „Lass uns Freunde sein“. FOTO: CORNELIA FISCHER

GELSENKIRCHEN – Mit einem festlichen und fröhlichen Gottesdienst in der Evangelischen Altstadtkirche und einem bunten Diakonie-Familienfest hat am 19. September die Diakoniekampagne „Menschlichkeit braucht Unterstützung“ in Gelsenkirchen begonnen.

In der Kirche saßen die Prominenten einmal nicht in der ersten Reihe. Die besten Plätze waren reserviert für Rollstuhlfahrerinnen. Benachteiligte, arme, behinderte und kranke Menschen gehören dazu und ihr Platz ist in der Mitte der Gesellschaft. So lautete eine zentrale Botschaft an diesem Tag. Durchaus im Mittelpunkt stand Marcella Onali, Bewohnerin des Wichernhauses, die der neuen Diakoniekampagne ihr Gesicht verleiht zu dem Motto „Lass uns Freunde sein“. Öffentlichkeitsreferentin Corinna Lee erzählte Marcellas Geschichte. Diakonie-Kampagnenmanager Michael Handrick aus Stuttgart zeigte in einem kleinen Film die neuen, intensiven Plakatmotive. „Gib mir eine Chance“, „Glaub an mich“, „Lass mich nicht allein“ oder auch „Sei bei mir“ – mit diesen einfachen, klaren Sätzen wirbt die Diakonie um Unterstützung für mehr Menschlichkeit.

„Jesus wollte ein Feuer der Liebe und der Gerechtigkeit, der Friedfertigkeit und der Barmherzigkeit entfachen“, so Diakoniepfarrer Matthias Kreft in seiner Predigt. Jesus rufe auch heute dazu auf, der Not ins Auge zu sehen und sich anrühren zu lassen. „Die Diakonie“, betonte Superintendent Rüdiger Höcker in seinem Grußwort, „holt Menschen in unsere Mitte, Menschen, die sonst nicht in der Mitte stehen.“ Oberbürgermeister Frank Baranowski griff das Kampagnenmotto „Menschlichkeit braucht Unterstützung“ auf und hob hervor, dass Menschlichkeit die elementare Voraussetzung für ein gelingendes Zusammenleben sei.

Beim Familienfest auf dem Heinrich-König-Platz präsentierten sich die Einrichtungen des Diakoniewerks Gelsenkirchen und Wattenscheid mit bunten Marktständen. Zwanzig Meter über dem Markt schwebte der Diakonie-„Skyball“, eine Art überdimensionaler Luftballon, mit dem Kampagnenmotto „Menschlichkeit braucht Unterstützung“. „take more“, die integrative Band der Folkwang Musikschule Essen, sorgte für flotte Töne und die Integrativen Tanzgruppen aus dem Wichernhaus brachten Schwung auf den Platz. RvS