Pastorale Arbeit als praktische Anleitung zum Christsein

Für Pfarrer Dr. Rolf Heinrich hat am 1. Februar der Ruhestand begonnen

 

Katholisch, muslimisch, evangelisch (von links): Rolf Heinrich (2. v.r. im Gespräch mit Superintendent Rüdiger Höcker) hat viel für das interreligiöse Gespräch getan. Nach dem Gottesdienst wurde in der Lukas-Kirche mit einem Reigen aus Grußworten u

Katholisch, muslimisch, evangelisch (von links): Rolf Heinrich (2. v.r. im Gespräch mit Superintendent Rüdiger Höcker) hat viel für das interreligiöse Gespräch getan. Nach dem Gottesdienst wurde in der Lukas-Kirche mit einem Reigen aus Grußworten und kulturellen Beiträgen weiter gefeiert.

Zahlreiche Glückwünsche nahm Pfarrer Dr. Rolf Heinrich am Ausgang der Lukas-Kirche entgegen. FOTOS: KATHARINA BLÄTGEN

Zahlreiche Glückwünsche nahm Pfarrer Dr. Rolf Heinrich am Ausgang der Lukas-Kirche entgegen. FOTOS: KATHARINA BLÄTGEN

GELSENKIRCHEN – Bis auf den letzten Platz – und darüber hinaus – war die Lukas-Kirche gefüllt, als am Sonntag, 30. Januar, um 15 Uhr der Gottesdienst begann. Von nah und fern waren die Gäste gekommen, um einen Pfarrer zu verabschieden, der in der Evangelischen Lukas-Kirchengemeinde Buer-Hassel Geschichte geschrieben hat. Pfarrer Dr. Rolf Heinrich. Gemeinsam mit Ehefrau Lisa trat er nach seiner Abschiedspredigt vor den Altar und ließ sich von Superintendent Rüdiger Höcker „entpflichten“. Vor 35 Jahren sei Heinrich in dieser Kirche ordiniert worden, rief Höcker in Erinnerung. Er habe die Lukas-Kirchengemeinde geprägt wie kein anderer. Der Superintendent bezog ausdrücklich auch Lisa Heinrich in den Dank für diesen Dienst ein. „Viele nehmen das, was Sie getan haben, für viel zu selbstverständlich“, sagte er. Rolf Heinrich bleibe weiterhin ordinierter Pfarrer, so Höcker, „aber nun sind Sie bald frei von den dienstlichen Pflichten und von der Verantwortung für die Gemeinde.“

Am 1. Februar hat für das Ehepaar Heinrich der Ruhestand begonnen. „Wenn man Euch so vor sich sieht, dann kann man das kaum glauben“, so Helmut Niemeier beim Festakt nach dem Gottesdienst. Er war lange Jahre Rektor der Hauptschule am Eppmannsweg in direkter Nachbarschaft zur Lukas-Kirche und dem Gemeindezentrum. „Euer Lebenswerk ist eine lebendige Gemeinde mit einer Vernetzung und Ausstrahlung, die weit in den Stadtteil hineinwirkt“, sagte er. Besonders beeindruckt habe ihn, dass Heinrich „Sand und nicht Öl im Getriebe der Welt“ gewesen sei, ohne dabei seine freundliche Gelassenheit zu verlieren.

Heinrich habe die pastorale Arbeit als praktische Anleitung zum Christsein gestaltet, blickte Frank Baranowski in seinem Grußwort zurück. Der Oberbürgermeister der Stadt Gelsenkirchen brachte eine gute Nachricht mit. Ganz aktuell sind 160.000 Euro für die Planungsphase des Stadtteilzentrums Hassel bewilligt worden.

Heinrich war an der Entstehung dieser Vision maßgeblich beteiligt: Neben dem Dietrich-Bonhoeffer-Haus (Bonni) sollen An- und Neubauten entstehen, so dass die Jugend- und Kulturarbeit des Bonni, die Gemeindearbeit ebenso wie die Gemeinwesenarbeit, verschiedene Beratungsdienste, eine Fahrradwerkstatt und ein Restaurantbetrieb das neue Stadtteilzentrum Hassel bilden. Die Lukaskirche wird ein Bestandteil dieses Gebäudekomplexes sein, und zwar nicht nur als evangelische Kirche, sondern auch als multikultureller Begegnungsort.