Passionsspiele im „Oberammergau des Ruhrgebiets“

Leidensgeschichte Jesu wird in Gelsenkirchen Rotthausen lebendig

Regisseur Ulrich Penquitt (links) bespricht bei der Probe Einzelheiten mit dem Autor und Darsteller Wolf-Rainer Borkowski (Mitte) und dem Darsteller von Kaiphas, Klaus Köster.

Jesusdarsteller Julian Wangemann, links, und Klaus Köster in der Rolle des Kaiphas proben Szenen aus der Passionsgeschichte in der Kirche in Rotthausen.

GELSENKIRCHEN – Jetzt wird wieder eifrig geprobt. Vor zwei Jahren gab es  eine einzige Premierenvorstellung, dann knipste die Corona – Pandemie hier das Theater – Licht aus. Etwa 30 Darsteller und Darstellerinnen treffen sich jetzt wieder regelmäßig in der evangelischen Kirche an der Steeler Straße in Rotthausen und spüren dem Leidensweg Jesu nach.

Sie setzen damit die vor neun Jahren hier begonnene Tradition der Passionsspiele fort und lassen in der aktuellen Theater–Fassung die Geschichte der letzten Tage Jesu zu einem außergewöhnlichen Erlebnis werden.

„Ich freue mich darauf, dass wir in diesem Jahr spielen können. Dass so viele dabei geblieben sind, das ist toll! Die Arbeit, die vor zwei Jahren begonnen wurde, ist damit nicht umsonst gewesen.“ Ulrich Penquitt vom Trias Theater kann als Regisseur der Gelsenkirchener Passionsspiele auf  bekannte und bewährte „alte Hasen“ im Ensemble vertrauen. „Es sind aber auch einige Neulinge dabei.“

Wie Luisa Frieling zum Beispiel. Als Statistin hat die 20-Jährige schon mehrfach Theaterluft geschnuppert, doch das hier ist für sie etwas Besonderes: „Ich bin heute zum 1. Mal dabei. Passionsspiele in der Kirche, das finde ich sehr interessant. Anderer Ort, anderes Publikum, aber die Schauspielerei ist auch hierbei wichtig.“

Draußen stürmt und regnet es, drinnen ist die Kirche kalt – und doch sind alle pünktlich zur heutigen Probe erschienen. Und zu den Klängen der eigens hierfür von Danny-Tristan Bombosch komponierten Musik wird die biblische Geschichte im Kirchenschiff in Rotthausen lebendig.

„Das Stück wurde etwas verändert. Kein Catering, keine Pause, in diesem Jahr werden wir etwa 100 Minuten durchspielen“, bemerkt Regisseur Penquitt. Doch auch in der aktuellen Inszenierung des Trias Theater bleibt neben der Passion Christi die Flüchtlingsfrage, der Umgang mit Fremden und der Migration bestehen. Jesus Einstellung zu Flüchtlingen wird etwa in der Szene mit der Fremden, der Frau aus Kanaan, deutlich.

Bald werden die größtenteils Laienschauspieler und  -Schauspielerinnen auch wieder ihre historischen Kostüme überstreifen und dann ab 19. März bei insgesamt neun Vorstellungen die Geschichte der letzten Tage des Jesus Christus bei den Gelsenkirchener Passionsspielen darstellen. 

Premiere der diesjährigen Gelsenkirchener Passionsspiele in der Ev. Kirche, Steeler Str. 48, in Gelsenkirchen Rotthausen  ist am Samstag, 19. März, Beginn 18.00 Uhr.

Weitere Vorstellungen:

Fr 25. März, 19.30 Uhr

Sa 26. März, 18.00 Uhr

Fr 01. April, 19.30 Uhr

Sa 02. April, 18.00 Uhr

Fr 08. April, 19.30 Uhr

Sa 09. April, 18.00 Uhr

Fr 15. April, 18.00 Uhr (Karfreitag)

So 17. April, 18.00 Uhr (Ostersonntag).

 

Karten im Vorverkauf 12 €, an der Abendkasse 15 €

Vorverkauf u.a. in der Tourist-Info im Hans-Sachs-Haus, Ebertstr.1, Gelsenkirchen

Die Termine werden zusätzlich auf unserer Website zu finden sein.

Text: Frauke Haardt-Radzik

Fotos: Cornelia Fischer