Am Vormittag standen die Begrüßung durch Sandra Pavek, Leiterin des Referats Fach- und Koordinierungsstelle Istanbul-Konvention, und ein Impulsvortrag zur Istanbul-Konvention im Zentrum. Marion Steffens von gesine Intervention hielt einen Vortrag zum Thema “Anforderungen und Handlungsbedürfnisse mit Blick vulnerable Zielgruppen”. GESINE unterstützt das FRAUENHEIM WENGERN der EFHiW bei der Implementierung eines umfangreichen Gewaltschutzkonzeptes.
Nach der Mittagspause widmeten sich Workshops dem Thema Gewaltschutz bei „Frauen und Mädchen mit Behinderung“, „Frauen und Mädchen mit Besonderheiten in ihrer Biografie, Migrantinnen, geflüchtete Frauen und Roma-Frauen und Mädchen“, „Mädchen und junge Frauen“ sowie „Lesbische, bisexuelle, trans*, inter* und nicht-binäre Menschen“. Birgit Wehrhöfer, Leiterin der Abteilung für Gleichstellung im Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen gab zum Abschluss einen Ausblick auf den weiteren Prozess.
Die Istanbul-Konvention ist ein völkerrechtliches Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. Sie verpflichtet die Vertragsstaaten zu umfassenden Maßnahmen in den Bereichen Prävention, Opferschutz, Strafverfolgung und interdisziplinärer Zusammenarbeit. Deutschland hat die Konvention 2018 ratifiziert und sich damit zur Umsetzung auf allen staatlichen Ebenen verpflichtet.
Nordrhein-Westfalen geht diesen Weg mit einem eigenen Landesaktionsplan, der unter Federführung des Ministeriums für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration entwickelt wurde. Der Plan bündelt bestehende Maßnahmen, identifiziert Schutzlücken und stärkt die landesweite Gewaltschutzinfrastruktur – etwa durch Frauenhäuser, spezialisierte Beratungsstellen und Fortbildungsangebote.
Die Veranstaltung bot Raum für fachlichen Austausch, Vernetzung und praxisnahe Diskussion. So sprachen Pfarrerin Anne Heckel und Lena Sauerland u.a. mit den beiden Vertreterinnen von Lobby für Mädchen und YUNA, Stefanie Gilles und Sabine Osbelt, sowie mit Ulrike Martin, Diakonie RWL, und Marina Walch, Diakonie Michaelshoven.
Die Veranstaltung wurde von der Fach- und Koordinierungsstelle Istanbul-Konvention begleitet, die den Umsetzungsprozess dokumentiert und die Einbindung relevanter Akteur*innen sicherstellt.
Weiteres zur Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen unter www.frauenhilfe-westfalen.de
Text und Fotos: EFHiW