Neue Horizonte

Qualifizierungskurs zur Begleitung alter Menschen

 

Die Teilnehmenden, unter ihnen Karin Klaja und Ursula Gossmann (vierte und fünfte von links), halten ihr Zertifikat in Händen. Heidi Wiesner, Dr. Zuzanna Hanussek und Anne-Ruth Eichel (von rechts) freuen sich über das erreichte Ziel. FOTO: CORNELIA FISCHER

GELSENKIRCHEN – „Es fehlt häufig an Mut, Kreativität und Nächstenliebe.“ Heidi Wiesner von der Elisabeth Käsemann-Familienbildungsstätte brachte es mit wenigen Worten auf den Punkt: im Umgang mit älteren Menschen mangelt es in unserer Gesellschaft an neuen Sichtweisen. So bot die Familienbildungsstätte seit April dieses Jahres unter dem Titel „Neue Perspektiven – Begleitung im Alter“ einen Qualifizierungskurs zum freiwilligen Seniorenbegleiter und zur freiwilligen Seniorenbegleiterin an. Die zwölf Teilnehmenden, elf Frauen und ein Mann, erhielten dann am 21. Juni im Johanniter-Stift in der Resser Mark ihr Zertifikat.

„Wie gehe ich überhaupt auf alte Leute zu? Wie begegne ich Menschen mit Demenz?“ Karin Klaja, eine der Teilnehmerinnen, nannte die Fragen, auf die sie Antworten bekam. Und eine andere Teilnehmerin, Ursula Gossmann, blickte zurück: „Wir haben über Krankheit, Sterben, Tod und Trauer gesprochen und dabei immer wieder die eigene Lebensgeschichte bedacht. Das hat mir viel Unbehagen genommen.“ Pfarrerin und Diplom-Gerontologin Dr. Zuzanna Hanussek, die neben Diplom-Sozialpädagogin Anne-Ruth Eichel, den Kurs geleitet hatte, sagte zu Ziel und Inhalt des Kurses: „Wir wollten uns mit dem eigenen Älterwerden und der persönlichen Endlichkeit auseinander setzen, um unseren Horizont zu erweitern und gestärkt zu sein für die Begegnung mit älteren Menschen.“ Zur Sprache kamen im Verlauf des Kurses auch Themen wie Alterserkrankungen, konkrete Hilfestellungen für Pflegende, Gesprächsführung und Ehrenamt.

Wie geht es nun für die Teilnehmenden weiter? „Ich brauchte den Kurs für mein persönliches Umfeld“, meinte Karin Klaja, die ihre Erkenntnisse zukünftig im Bereich der praktischen Nachbarschaftshilfe einsetzen wird. Und Ursula Gossmann? Sie wird ein Praktikum im Johanniter-Stift machen. Damit niemand mit seinen beziehungsweise ihren Erfahrungen alleine dasteht, wird es ab September Nachfolgetreffen für alle Teilnehmenden geben.

Wer selber einmal an dem Qualifizierungskurs teilnehmen möchte, der hat im Frühjahr 2009 dazu Gelegenheit. Informationen zu diesem Kurs bekommt man bei Heidi Wiesner in der Elisabeth Käsemann-Familienbildungsstätte, Pastoratstraße 10 und unter der Telefonnummer 02 09 / 17 98-122. Ursula Gossmann jedenfalls macht Mut, an diesem Kurs teilzunehmen. „Er steigert die eigene Lebensqualität und lässt die kleinen Freuden im Leben bewusster wahrnehmen.“ DB