Neue Heimat Nicolaikirche

Der letzte Gottesdienst in der Ückendorfer Paul-Gerhardt-Kirche

Paramente, Bibel, Kerzen, Blumenschmuck und Abendmahlsgeschirr – der Altar der Ückendorfer Paul-Gerhardt-Kirche wurde zum Abschied komplett geräumt. FOTO: CORNELIA FISCHER

GELSENKIRCHEN – Ein letztes Mal haben sich Ückendorfer Gemeindeglieder am Sonntag Okuli in ihrer Paul-Gerhardt-Kirche zum Gottesdienst versammelt. Nachdem die Gemeinde Kirche und Gemeindehaus am Festweg vor über einem Jahr aus der Bewirtschaftung genommen hatte, kamen noch einmal über 400 Menschen, um endgültig Abschied zu nehmen. Der fiel sehr emotional aus: Das Schlusslied konnten viele nur noch mit gebrochener Stimme singen.

Nach dem Gottesdienst trugen Gemeindevertreter das Inventarium aus der Kirche. Abendmahlsgeschirr, Altarbibel und die Altarkerzen sollen eine neue Heimat in der Nicolaikirche und dem angrenzenden Gemeindezentrum finden. „Es gab viel Traurigkeit, aber keine Resignation“, sagte Superintendent Rüdiger Höcker. Für den Abschiedsschmerz zeigte Höcker Verständnis. „Viele Menschen haben in ihrer Kirche besondere Erfahrungen gemacht.“ Trauung, Taufe und Konfirmation seien Ereignisse, an die man sich lange erinnere.

Die Gemeindepfarrer Peter Finke-Kurp und Pfarrer Rainer Rosinski sind sich sicher, dass die Gemeindeglieder in neuer Umgebung heimisch werden und das Gemeindeleben an einem anderen Ort genauso weitergeht. „Wir wollen uns nicht hier verabschieden, sondern drüben neu anfangen“, sagte Finke-Kurp. „Die Gruppen, die vor einem halben Jahr in das Gemeindezentrum am Flöz Sonnenschein neben der Nicolaikirche gezogen sind, haben sich schon daran gewöhnt“, so Rosinski. Das Zentrum liegt sehr zentral und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Was aus den aufgegebenen Gebäuden am Festweg wird, ist noch offen, obwohl es schon Kontakte zu Investoren gebe. AR