GELSENKIRCHEN – Nur vier Monate hat es gedauert, die Paul-Gerhardt-Kirche umzubauen und ihr einen Kirchen-Charakter mit modernen Zügen zu verleihen. Allen Beteiligten ist damit wortwörtlich ein Kunststück gelungen, von dem sich die Gemeinde an Erntedank am 5. Oktober ein Bild machen konnte. Pfarrer Ernst-Udo Metz erinnerte an den Grund der Feierlichkeiten: „Dass Christen daran denken, dass sie wieder einmal empfangen durften, was das Leben erhält und was es schön macht.“ Damit sei viel mehr gemeint, als Lebensmittel, die den Altar schmückten, oder „Gaben, die als selbstverständlich gelten und kaum als dankenswert ins Bewusstsein kommen: Wasser, Luft, Licht sowie ein Dach über den Kopf für ein persönliches Zuhause und für den Ort, an dem sich Gemeinde versammeln will.“
Ein modernes Zuhause für die Gemeinde
Metz weiß, dass sich die Gemeinde an den neuen „Look“ ihrer Kirche, dem gewollten Kontrast zwischen Tradition und Moderne, gewöhnen müsse. Die moderne Gestaltung richtet sich an die Gegenwart und nimmt die Zukunft in den Blick – schließlich soll die Paul-Gerhardt-Kirche auch in den nächsten Jahrzehnten der Gemeinde ein Zuhause bieten. Neben der hellen Wandfarbe und der Fußbodenheizung unter dem neuen Boden aus grauen Schieferplatten sind es vor allem die Fenster, die von Modernität zeugen. Leider fehlten die nötigen Sonnenstrahlen, damit das Werk des Glaskünstlers Oswald Krause-Rischard seine volle Pracht entfalten konnte. Sie bestehen aus zartem Milchglas, die an Wolken-, Luft- und Windformationen erinnern. Diese werden unterbrochen von rechteckigen Klarglaselementen, die mit kräftigen blauen sowie schwarzen Linien und Kleksen durchzogen sind. Aber auch alte Elemente wurden mit einbezogen, wie das alte Buntglasfenster, das hinter dem Altar zu sehen ist.
Mehr als kosmetische Veränderungen
Die Gemeinde ist stolz, dass die Baukosten in Höhe von insgesamt 400.000 € gestemmt werden konnten. Horster Privat- und Geschäftsleute sowie Gemeindeglieder beteiligten sich durch Spenden daran, dem Kirchsaal ein neues Gesicht zu geben. „Es wurde schnell deutlich, dass es mit ein paar kosmetischen Veränderungen nicht getan ist“, erinnerte sich Metz an die Planungsphase. Zuversichtlich fügte er hinzu: „Die Gemeinde wird in dieses Gotteshaus hineinwachsen und sich in den unterschiedlichen Stimmungen des Lebens von seinem Aussehen ansprechen lassen.“
Ein Gemeinschaftswerk Vieler
Zur Wiederindienstnahme gratulierten Superintendent Rüdiger Höcker, Bezirksbürgermeister Joachim Gill, Pfarrer Wolfgang Pingel der Katholischen Schwesterkirche, Architekt Christoph Harder, Künstler Oswald Krause-Rischard und Pfarrer Michael Grimm, Vorsitzender des Presbyteriums. . In ihren Grußworten lobten sie die Durchführung des Bauprojekts in Zeiten knapper Kassen. „Es ist bewundernswert, was hier durch die Spenden und Hilfe sehr vieler Menschen für die Gemeinde Horst geschaffen wurde“, betonte Gill. Pfarrer Grimm dankte im Namen des Presbyteriums und der Gemeinde allen Beteiligten und Mitarbeitenden, die den umfangreichen Umbau unterstützten.