Luther undercover

Ausstellung zum Leben des Reformators in der Christuskirche

In historischer Kleidung empfängt Benjamin Bork, Mitglied des Fördervereins, die Besucher und führt sie durch Kirche und Ausstellung. Jonas hält dabei eine Lutherschwingfigur in der Hand und lauscht ebenso wir seine Eltern den Ausführungen.

1521 wird Martin Luther im Thüringer Wald entführt und zur Wartburg verschleppt. Dies ist in der Ausstellung in der Christuskirche mit Playmobil – Figuren in einer großen Glasvitrine nachgestellt.

Auf den Stufen der Kirche begrüßt Benjamin Bork in passendem Gewand die Besucher. Als Mitglied des Fördervereins hat sich Bork um die Ausgestaltung dieser ersten Ausstellung nach der Corona – Pandemie in der Kirche in Bismarck gekümmert.

In einer Nacht- und Nebelaktion nahe der Burg Altenstein im Thüringer Wald überfielen mehrere Reiter 1521 eine Reisekutsche, in der der Reformator Martin Luther saß.  Die Angreifer verschleppten Luther auf die Wartburg bei Eisenach. In diese Aktion war Luther eingeweiht, sie diente seinem Schutz, weil er von der römischen Kirche als Ketzer verurteilt worden war.

Als Junker Jörg, so sein undercover – Name, verbrachte er 10 Monate auf der Wartburg und übersetzte dort das gesamte Neue Testament vom Griechischen ins Deutsche.

„Luther under Cover“ lautet dann auch der Titel der Ausstellung, die jetzt in der Christuskirche in Gelsenkirchen Bismarck eröffnet wurde.

Gleich im Eingangsbereich fällt eine Vitrine mit verschiedenen Playmobil – Figuren auf. „Hier habe ich die berühmte Entführungsszene nachgestellt“, erläutert Benjamin Bork dazu. Luther und seine Entführer im Playmobil – Format, ein ungewöhnlicher, aber auch sehr anschaulicher Einstieg in diese Ausstellung. Auf insgesamt fünf Schautafeln sind wichtige Lebensabschnitte des Kirchenreformators dargestellt.

Wie es sich für Junker Jörg in der eigentlich als Gefängniszelle gedachten Stube wohl erging? Das lässt sich beim weiteren Rundgang durch diese Ausstellung ein wenig nachempfinden. Eine kleine Kammer mit einem winzigen Schreibtisch, an dem eine Figur, Luther wohl ähnlich, sitzt und schreibt. So manch einen Besucher könnte bei diesem Anblick Platzangst überfallen.

Ein paar Schritte weiter fällt eine mannshohe Lutherfigur ganz in Rot auf. „Nur mit Hilfe von Spendengeldern konnte diese Skulptur für unsere Gemeinde erworben werden“, stellt Bork dazu fest.

Und dann kam irgendwann die Idee auf, diese Figur an verschiedenen Orten in der Gemeinde aufzustellen und zu fotografieren. Gemeinsam mit dem Gelsenkirchener Fotografen Fabian Ritgen begab sich die Skulptur auf  Reisen, quer durch die Apostelgemeinde. Ob in einem historischen Maschinenraum, auf einem besonderen Platz oder vis a vis mit dem Elefanten am Haupteingang zur ZOOM – Erlebniswelt: Überall wurde ein Fotostopp mit Martin Luther alias Junker Jörg eingelegt. Die Fotoausstellung "Luther unterwegs in der Apostel-Kirchengemeinde“ ist ebenso wie all die anderen Exponate der Ausstellung noch bis zum Reformationstag, 31.10.,  in der Christuskirche am Trinenkamp zu sehen. 

 

Text und Fotos: Frauke-Haardt Radzik