Impro-Theater International: Herz-Theater zur Interkulturellen Woche

Gelsenkirchen - Vom 24. September bis zum 01. Oktober 2023 fand bundesweit die Interkulturelle Woche statt. An über 600 Standorten engagierten sich Städte und Gemeinden bei rund 5.000 Veranstaltungen unter dem diesjährigen Motto „Neue Räume“ für interkulturelle Begegnungen und Austausch.Zum Abschluss der Interkulturellen Woche hat das Impro-Theater International am 01. Oktober im Haus der Evangelischen Kirche in Gelsenkirchen einen besonderen Kurs veranstaltet: Das „Herz-Theater.

Das Herz-Theater beschäftigte sich unter anderem mit der Frage: Wie kommuniziert man, ohne dieselbe Sprache zu sprechen?

Theater ganz ohne Worte und Vorkenntnis. „Spaß steht an erster Stelle.“, betonte Kursleiterin Diyana Nicolaus (l.)

Gemeinsam spielten die Teilnehmerinnen ein ukrainisches Märchen nach. Dazu gehören auch, ganz klar: Bäume!

Unter der kreativen Leitung von Diyana Nicolaus fand erstmalig in einer 1-Tag-Variante statt. Frauen mit und ohne Migrationshintergrund kamen zusammen, um sich auf der Bühne zu begegnen. Das Impro-Theater International ist ein Theaterprojekt, das verschiedene Kulturen und Sprachen kreativ zusammenbringt. Bei der Variante „Herz-Theater“ genügen schon wenige Kenntnisse der deutschen Sprache, denn die Teilnehmerinnen verständigen sich auf spielerische Art.

Auf der Suche nach gemeinsamer Sprache
„Wie kommuniziert man, ohne dieselbe Sprache zu sprechen?“, diese Frage hat sich Kursleiterin Diyana Nicolaus gestellt und einige Antworten darauf fanden die Teilnehmerinnen ihres Kurses gemeinsam heraus. Schon zur Begrüßung unterhielten sie sich in verschiedenen Sprachen und scherzten miteinander in Pantomime. Das Spielen auf der Bühne schaffte schnell Vertrauen unter den Teilnehmerinnen. In anmutig spiegelnden Bewegungen und gemeinsamen Standbildern kamen sie in Kontakt und entdeckten dabei universelle Sprachen: Von Musik bis hin zu Gefühlen wie Wut, Angst, Neugier, Trauer und Freude, zu denen sie selbst wurden und dabei keine Worte benötigten. Dabei erschufen sie gemeinsam humorvolle und kreative Bühnenbilder.

Es war einmal ein ukrainisches Märchen
Inspiriert von zwei ukrainischen Teilnehmerinnen, spielten alle Teilnehmerinnen ein ukrainisches Märchen nach – ganz ohne Worte und Vorkenntnis. „Spaß steht an erster Stelle.“, betonte Kursleiterin Nicolaus, die mit Geduld und Kreativität die Teilnehmerinnen unterstützte und sich auch über die Interkulturelle Woche hinaus für Begegnungen ohne Ausgrenzung und Diskriminierung einsetzt. Die Teilnehmerinnen und ihr gemeinsames Erleben standen beim Spielen stets im Fokus. Auch diejenigen, die perfekt Deutsch sprachen, kamen mit unbekannten Sprachen in Kontakt und erfuhren ein tieferes Verständnis für Kommunikation. Am Ende fanden die Teilnehmerinnen immer einen Weg, sich zu verständigen.

Weitere Kurse des Impro-Theater International sind in Planung. Die Teilnahme ist immer kostenlos. Neuigkeiten und mehr Informationen gibt es unter www.impro.kirchegelsenkirchen.de und auf dem Instagram Kanal @improtheater.international. Anmelden können sich Interessierte dann bei Projektmitarbeiterin Claudia Quirrenbach unter 0209-35 98 9815 oder per E-Mail :  impro@kirchegelsenkirchen.de

Das Impro-Theater International ist Teil des Projekts „Auf & Ab - Toleranz aufbauen, Vorurteile abbauen“. Ins Leben gerufen wurde es von Pfarrerin Antje Röckemann, Leiterin des Referates für Gesellschaftliche Verantwortung im Evangelischen Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid.  Das Projekt „Auf & Ab“ ist im Programm „Gesellschaftlicher Zusammenhalt vor Ort, vernetzt, verbunden“. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium des Inneren und für Heimat aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

 

Text und Fotos: Nada Ftouni