Eine Pastorin und vier Pastoren aus Gelsenkirchen – Nord und aus der Christus-Kirchengemeinde hatten das Fest zusammen vorbereitet, jede und jeder nahm an jeweils einem eigenen Tisch sechs bis sieben Taufen vor.
Doch erst einmal wurde gemeinsam gesungen: „Halte zu mir, guter Gott, heut den ganzen Tag. Halt die Hände über mich, was auch kommen mag.“
Pastor Matthias Siebold lud die Kinder dazu ein, nach vorn zu kommen, zu singen und sich gemeinsam zu bewegen, musikalisch wunderbar unterstützt von Heidi Herzog am E - Piano, Sabine Pörschmann an der Querflöte und Herbert Müller an der Gitarre.
„Hey, Matthias, ich bin getauft! Stell dir vor – ich auch!“ In der folgenden Ansprache, als Dialog zwischen den Pastoren Peter Spelsberg und Matthias Siebold, wurde die Taufe, was sie bedeutet, warum Wasser dabei eine wichtige Rolle spielt und sich schon Jesus taufen ließ, beleuchtet. „Der alte Martin Luther soll sich das ja immer mit Kreide auf seinen Schreibtisch geschrieben haben: „Ich bin getauft!“ Gerade wenn ihm etwas besonders Schwieriges bevorstand.“ Dazu passend hielten sie ein Plakat hoch, „ich bin getauft“, war darauf zu lesen. „Jesus hat mal gesagt: Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, wird nie wieder Durst haben. Denn das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm zu einer Quelle werden: Ihr Wasser fließt und fließt – bis ins ewige Leben.“
Und dann nach dieser Einstimmung ging es los. Ein bisschen Aufregung lag schon in der Luft, als sich nach und nach alle 32 Täuflinge mit ihren Familien bei den jeweiligen Pastoren geduldig anstellten und darauf warteten, getauft zu werden. Aus jeder Familie wurde zuvor eine Person auserkoren und die durfte das Wasser für den jeweiligen Täufling in die Taufschale gießen.
Alexander gehörte schon zu den Größeren. Zusammen mit seiner Familie trat er an den Tauftisch von Pfarrer Martin Roth. Dieser schenkte ihm, wie auch allen anderen, eine Kinderbibel zur Erinnerung. „Das war richtig toll“, so der 11-Jährige begeistert nach seiner Taufe. Ein paar Schritte weiter, am Tisch von Pfarrerin Elga Zachau wartete mit großen Augen die kleine Emily. Auch sie wurde heute, gemeinsam mit ihrer Schwester Elina, getauft.
Alle Familien hatten eigene Taufkerzen mitgebracht, diese wurden an der großen Osterkerze entzündet, die in einem Plexiglaskasten stand. So konnte keine stürmische Windböe die Lichter auspusten. Eine gelassene, feierliche Stimmung machte sich bei diesem Open Air Tauffest am Lohmühlenteich breit. Trotz des Nieselregens. Und zum Schluss standen viele verschiedene Taufkerzen vereint um die Osterkerze herum, ein Bild voll bunter Freude und Hoffnung. Frauke Haardt-Radzik
Text und Fotos: Frauke Haardt-Radzik