„Gloria“

Aufführung mit Liedern aus der Messe des Oslo Gospel Choir in Höntrop

Stefan Jäschke am Keyboard und Jens Kanacher am Dirigentenpult stellten das Projekt mit Sängerinnen, Sängern und Instrumentalisten aus Wattenscheid, Gladbeck, Krefeld, Bonn und anderen Orten auf die Beine. FOTO: DIRK BÜLTMANN

WATTENSCHEID – Kyrie, Gloria oder Sanctus – wer regelmäßig Gottesdienste besucht, kennt diese liturgischen Stücke mit ihren überlieferten Melodien. Ein modernes musikalisches Gewand vermag indes Bekanntes neu zu Gehör zu bringen und auf andere Weise Raum zu geben dem außergewöhnlichen gottesdienstlichen Geschehen, der Verkündigung der Vaterliebe Gottes.

So gesehen haben der Organist der Evangelischen Kirchengemeinde Wattenscheid-Höntrop, Stefan Jäschke, und Jens Kanacher, Pianist im Singkreis Gladbeck, der Gemeinde in Höntrop einen entscheidenden Dienst erwiesen. Unter ihrer musikalischen Leitung kam am Sonntag, 8. Juni, in der Versöhnungskirche die Messe „Gloria“ des international bekannten Oslo Gospel Choir zur Aufführung.

„Musikalisch ist die Messe schwer einzuschätzen. Alte und moderne Klänge verbinden sich mit einer teils sphärischen Musik“, beschrieb Jäschke den musikalischen Charakter der elf Stücke. Begleitet durch eine Band trug der 19-köpfige Projektchor die einzelnen Lieder mal meditativ-ruhig, mal kraftvoll-dynamisch vor. Chor, Wechselgesänge und solistische Passagen lösten einander ab und sorgten für eine abwechslungsreiche Dramaturgie. Einige Passagen der Messe wurden in deutscher Sprache vorgetragen; andere Teile, wie das Glaubensbekenntnis und Vaterunser, konnte die Gemeinde im norwegischen Original hören.

Das Gleichnis vom verlorenen Sohn gab das Thema für Liturgie und Predigt vor. „Das ist nicht nur eine Geschichte von damals. Gott findet uns heute noch, wohin wir uns auch wenden“, sagte Pfarrerin Cornelia Becker-Fidrich in ihrer Ansprache. Die Sängerinnen und Sänger unterstützten den Gedanken: Das Kyrie zitiert den verlorenen Sohn mit den Worten „Ich will nach Hause zum Vater zurück, doch was ich bringe sind nur Scherben vom Glück!“ Und in den Fürbitten bricht sich die Gewissheit Bahn „Herr, in Deinem Haus gibst Du Raum für was wir sind, kommst uns mit Liebe entgegen, wie ein Vater seinem Kind.“

Am Ende spendeten die Besucherinnen und Besucher zu Recht einen lang anhaltenden Applaus. Wer diese außergewöhnliche Messe mit dem Projektchor ebenfalls erleben möchte, hat dazu am Sonntag, 22. Juni, um 10 Uhr in der St. Vinzentius-Kirche zu Bochum-Harpen Gelegenheit. DB