Gesellschaftliche Umkehr nach der Katastrophe von Japan

Ökumenisches Netzwerk Frauen für Klimagerechtigkeit in Gelsenkirchen gegründet

Gründeten das Ökumenische Netzwerk Frauen für Klimagerechtigkeit: (von links) Gudula Frieling, Katja Breyer, Dr. Britta Jüngst (vorne), Ute Hedrich, Ann-Katrin Becker, Antje Röckemann und Joane Beuker. FOTO: ROLAND RICKEN

Gründeten das Ökumenische Netzwerk Frauen für Klimagerechtigkeit: (von links) Gudula Frieling, Katja Breyer, Dr. Britta Jüngst (vorne), Ute Hedrich, Ann-Katrin Becker, Antje Röckemann und Joane Beuker. FOTO: ROLAND RICKEN

GELSENKIRCHEN – Am 21. März hat sich das Ökumenische Netzwerk Frauen für Klimagerechtigkeit in Gelsenkirchen gegründet. In dem Netzwerk haben sich Frauenverbände, -organisationen und engagierte Frauen zusammengeschlossen, die einen konsequenten Klimaschutz einfordern.

Die Katastrophe in Japan überschattete die Gründungsversammlung. Gleichzeitig verdeutlichte sie die Notwendigkeit eines verstärkten Engagements für Klimagerechtigkeit. "Die schrecklichen Ereignisse in Japan, das Leid der Menschen, die nicht abzuschätzenden Folgen des Erdbebens erschüttern uns zutiefst. Unser vollstes Mitgefühl, unsere Solidarität, unsere Gedanken und Gebete gelten den Menschen in Japan.", sagte Katja Breyer, Koordinatorin des Netzwerkes.

"Das Risiko der Kernenergienutzung können wir nicht beherrschen. Eine Wirtschaftsweise, die das Leben von Menschen und unserer Mitgeschöpfe zerstört und gefährdet, die künftigen Generationen die Lebensgrundlagen raubt, ist nicht zukunftsfähig. Wir fordern eine sofortige Umkehr zu einer Wirtschafts- und Lebensweise nach dem Prinzip des 'Besser-Anders-Weniger'. Das bedeutet z. B. den Umstieg zu erneuerbaren Energien und einen sparsamen Umgang mit Energie. Bei der Realisierung dieses Wandels sind Frauen entscheidend. Denn sie setzen nicht nur auf technologische Lösungen, sondern auch auf eine veränderte Lebensweise.", sagte Dr. Britta Jüngst, Pfarrerin des Frauenreferates der Evangelischen Kirche von Westfalen."Wir rufen alle Frauen auf, sich am Arbeitsplatz, in der Kommune, Kirchengemeinde, der Familie für eine solche Umkehr einzusetzen. Ein Beitrag dafür ist es, zu einem Ökostrom-Anbieter zu wechseln und weitere Frauen und Männer dafür zu gewinnen.“ – „Indem wir als Frauen dies jetzt tun, setzen wir ein wirkungsvolles Zeichen für den notwendigen Wandel“, ergänzte Gudula Frieling, katholische Theologin an der TU Dortmund.

Das Netzwerk fordert die Bundesregierung auf, die Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke zurückzunehmen und die risikoreichsten AKWs dauerhaft abzuschalten. Katja Jochum, Verbandspfarrerin der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V, sagte: "In dem Netzwerk können wir Frauen uns gemeinsam für eine Energiepolitik ohne Kernenergie stark machen. Als Verband haben wir uns bereits gegen die Nutzung von Atomkraft, gegen Atommülltransporte sowie für den sofortigen Ausstieg aus der Kernenergie ausgesprochen. Wir brauchen jetzt, angesichts der Katastrophe in Japan, politische Weichenstellungen für eine risikoarme und klimafreundliche Energieversorgung."

Kontakt: Katja Breyer im Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe) der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW), Olpe 35, 44135 Dortmund, Telefon 0231-54 09 73 oder 0178-854 65 27, Mail: katja.breyer@moewe-westfalen.de