Zwischen der katholischen Propsteikirche St. Augustinus und der evangelischen Altstadtkirche hatten zahlreiche kirchliche Gruppen, Verbände und Initiativen ihre Tische und Stände aufgebaut und den Platz in ein fröhliches, buntes Festgelände verwandelt.
Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite: Der befürchtete Regen blieb aus, ebenso die Hitze des Vortages – ideale Bedingungen für einen entspannten Nachmittag auf dem mit Verbands-Fahnen und bunten Wimpelketten gestalteten Platz. Zwischendurch sorgten Gitarrenmusik und Kindergesang für eine fröhliche Klangkulisse.
Für Kinder war allerhand geboten: Es gab zahlreiche Bastelangebote, von Ausmalbildern über die Gestaltung von Armbändern und Halsketten bis hin zu Holz-Fensterbildern. Wer sich lieber bewegen wollte, spielte mit dem Riesenfußball oder auf der Eisstock-Schießbahn, die vom Jugendreferat der Evangelischen Kirche in Gelsenkirchen und Wattenscheid organisiert wurde. Geschicklichkeit konnte beim Entenangeln und beim großformatigen Jenga-Spiel unter Beweis gestellt werden. Und weil Glitzer das Leben schöner macht, gab es für alle, die wollten, auch entsprechende Tattoos. Kurzum: Überall gab es etwas zu entdecken! Besonders beliebt waren die an vielen Ständen vorhandenen Glücksräder mit Gewinngarantie für Groß und Klein.
Während die Kinder spielten, nutzten viele Erwachsene bei Kaffee oder Kaltgetränken die Gelegenheit zu Gesprächen an den bereitgestellten Tischen. Mit Gesprächskarten „über Gott und die Welt“ konnten auch Menschen miteinander ins Gespräch kommen, die sich vorher noch nicht kannten. So gab es an einem Tisch der Evangelischen Kirche in Gelsenkirchen und Wattenscheid die Möglichkeit sich „einfach mal so“ mit einer Pfarrperson zu unterhalten.
Den Abschluss bildete am Abend der gemeinsame Gottesdienst, an dem rund 200 Menschen unterschiedlicher Konfessionen teilnahmen und der in besonderer Form gefeiert wurde: Er begann in der katholischen Propsteikirche St. Augustinus und führte nach einem gemeinsamen Ortswechsel über den Heinrich-König-Platz in die evangelische Altstadtkirche, wo er feierlich endete.
Besonders hervorzuheben ist die breite ökumenische Beteiligung aus Kirchen der orthodoxen, der katholischen, der evangelischen und apostolischen Konfessionsfamilien:
Pastor Alfred Aptekar (Gemeinde „Lebendiges Wort“, Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden), Priester Steffen Branz (Ökumene-Beauftragter der Neuapostolischen Kirche, Bezirk Ruhr-Mitte), Andreas Görlitz (Vorsitzender des Kirchenvorstandes der Alt-Katholischen Pfarrgemeinde „Verkündigung des Herrn“, Bottrop), Pater Thomas Karamitsos (Pfarrer der Griechisch-Orthodoxen Kirchengemeinde „Heiliger Dimitrios zu Herten“), Mönch Efrem Kuckhoff (Ipodiakon, Antiochenisch-Orthodoxe Gemeinde „St. Josef von Damaskus“, Essen), Propst Markus Pottbäcker (Stadtdechant, Katholische Stadtkirche Gelsenkirchen) sowie Steven Edwards, Pfarrer i.R. Thomas Schöps und Pfarrerin Elga Zachau aus dem Ev. Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid gestalteten gemeinsam diesen besonderen Gottesdienst.
Pater Thomas Karamitsos brachte etwas Besonderes mit: eine Kopie einer Ikone, die das Konzil von Nicäa zeigt – jenes historische Treffen im Jahr 325, bei dem das nicänische Glaubensbekenntnis formuliert wurde. Dieses zentrale Bekenntnis verbindet bis heute Christinnen und Christen weltweit in der gemeinsamen Überzeugung vom dreieinigen Gott und bildete den geistlichen Grundstein des Festes.
Fotos: Ev. Kirche in Gelsenkirchen und Wattenscheid
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