Gedenken und Gedanken: Evangelischer Altstadtfriedhof beteiligte sich am "Tag des Friedhofs"

Gelsenkirchen - Der "Tag des Friedhofs" 2023 stand unter dem Motto "In Gedenken - in Gedanken", um die Würde des Menschen über den Tod hinaus zu betonen. Das Ziel des Mottos ist es, Friedhöfe als schöne Erinnerungsorte für alle Generationen bekannt zu machen und zu fördern. So wurden am 17.09.2023 auch auf dem Evangelischen Altstadtfriedhof in Gelsenkirchen Führungen, Meditations-Spaziergänge und Gespräche bei Kaffee und Keksen angeboten.

Friedhofsleiter Dennis Buchner (m.) beantwortete Fragen der Besucher*innen und führte über den Evangelischen Altstadtfriedhof.

Das ICHTYS-Feld als Gemeinschaftsgrabfeldanlage und mit den Marmorkolumbarien ist das Herzstück des Friedhofes.

Am dritten Septemberwochenende beteiligten sich viele Städte und Gemeinden an diesem Tag. Verschiedene Aktivitäten heben die lokale Friedhofskultur, Geschichte und Tradition hervor. Neben Religion, Kultur und Geschichte betont der Tag auch den Dialog und das gemeinsame Miteinander in einer hektischen Gesellschaft, in der die Frage bleibt – wo und wie gibt es Zeit und Raum für Trauer?

„Solche Tage ermöglichen es den Besucher*innen, den Friedhof, die Mitarbeitenden hier und die Gemeinschaft auf dem Friedhof näher kennenzulernen. Wir haben immer ein offenes Ohr für Fragen und Gespräche“, so Nicole Stach, Diakonin in der Emmaus-Kirchengemeinde, die an diesem Tag interessierte Besucher*innen mit einem Meditationsspaziergang über den Friedhof führte.

Bei strahlendem Sonnenschein konnten sich Interessierte über das Friedhofsgelände und verschiedene Bestattungsformen informieren. So zum Beispiel bei einer Führung von Friedhofsleiter Dennis Buchner. „Hier verändert sich derzeit viel“, erklärt er. So gibt es auf einer freien Wiesenfläche nun einen Bienenstock. Es werde ständig überlegt, wie der Friedhof gestaltet werden kann und wie freie Flächen genutzt werden.

Relativ neu sei auch der noch junge Friedhain. Hier können Verstorbene unter Bäumen ihre letzte Ruhe finden.  “Das ist naturnah und bedarf wenig Pflege im Anschluss”, so Buchner. Die Namen sind auf kleinen Plaketten am Baumstamm zu finden. Angrenzend befindet sich das ICHTYS-Feld, eine Gemeinschaftsgrabfeldanlage in deren Mitte sich zudem drei Kolumbarien und Sitzgelegenheiten befinden. Laut Buchner sind “Friedhöfe eben nicht nur Orte der Trauer, sondern aber auch Ort der Hoffnung und bieten Ruhe und Raum für Entspannung.”

Am Ende der Führung hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit Blumensamen in ein neues Beet zu streuen. “Man denkt man kennt hier schon alles, und dann entdeckt man doch immer etwas Neues. Ich finde es toll, wie viel Mühe sich hier alle geben”, kommentierte eine Besucherin die Führung.

Wer den Ev. Altstadtfriedhof mit einer Baumspende für den Friedhain oder einer Sitzbank unterstützen möchte, kann sich direkt beim Friedhof melden: friedhof(at)emmaus-gemeinde-gelsenkirchen.de oder 0209 / 70 26 37 88