GELSENKIRCHEN – Sie ist heller, bunter, und moderner geworden, die „Evangelische Kinder- und Jugendfreizeitstätte Gahlen“. Sie ist komfortabler geworden und übersichtlicher. Nur eines ist sie nicht geworden: größer. Denn zwei Hektar Gelände waren bisher noch immer mehr als ausreichend.
Farbkonzept zur Orientierung
Sichtlich stolz hat der Fachbeirat Freizeitstätte Gahlen am Dienstag, 12. Juni, die neue Broschüre über die runderneuerte Anlage präsentiert. Es hat sich einiges getan, sowohl in den Häusern als auch auf dem Gelände. Die Bäder sind nagelneu, die Einrichtungen der Schlafräume wurden teilweise erneuert, teilweise überarbeitet. Im Speiseraum gibt es eine Schallschluckdecke und leichteres Mobiliar, das sich gut bewegen lässt. Dazu wurde ein weiterer kleiner Speiseraum geschaffen. Alle Fassaden und Innenräume wurden frisch gestrichen. „Dafür haben wir ein Farbkonzept entwickelt, das es auch kleinen Kindern ermöglicht, sich schnell zu orientieren“, sagte Corinna Lee vom Fachbeirat. Tatsächlich war das früher manchmal etwas schwierig: Immerhin verteilen sich auf dem weitläufigen Gelände fünf Häuser zum Übernachten, ein Zentralgebäude mit Speiseräumen, Küche und Verwaltung, ein Blockhaus, ein Spielhaus und eine Kapelle. Zu den acht Gebäuden kommen noch eine Grillhütte, eine Spiel- und Fußballwiese, ein Basket- und Volleyballfeld und ein großer Abenteuerspielplatz. Auch das Blockhaus verfügt jetzt über eine neue Inneneinrichtung, die sich multifunktional nutzen lässt: als Kaminrunde oder Seminarraum ebenso wie für Chorproben oder Lichtspiele. „Das Blockhaus ist zusammen mit dem Spielhaus unser ‚Schlechtwetterprogramm’“, sagte Stefan Paßfeld.
Votum für Gahlen gegen den Trend
Der Fachbeirat hat alles daran gesetzt, den Auftrag der Synode des Evangelischen Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid zu erfüllen. Sie hatte 2009 beschlossen, 250.000 Euro zu Verfügung zu stellen, um die Freizeitstätte zukunftsfähig zu machen. Es war ein Beschluss gegen den Trend: Heute hat die Stadt Gelsenkirchen kein Schullandheim mehr und viele Träger haben ihre Freizeithäuser aufgegeben. Der Kirchenkreis wollte daran festhalten, Kindern und Jugendlichen eine Naherholungsmöglichkeit zu erschwinglichen Preisen zu bieten. Doch auch andere Gruppen können sich hier wohl fühlen und entfalten, ist der Fachbeirat überzeugt. „Die Freizeitstätte eignet sich für alle, die laut und kreativ sind“, fasste Hansjörg Mandler zusammen. 20 Minuten Fußweg sind es in die Ortschaft Gahlen, so dass es keine Nachbarn gibt, die sich gestört fühlen könnten. Chöre und Orchester sind also ebenso gerne gesehen wie Kinder, die am natürlichen Bachlauf auf dem Gelände nach Herzenslust matschen oder bauen wollen.
Flexible Buchungen
Für Tagesausflüge stellt das Küchenteam nach dem Frühstück Lunchpakete zusammen und serviert den Heimkommenden ein Abendessen. Heimleiterin Iris Nimke berichtete von einer Schule aus Durham/England, die einmal im Jahr mit einer Klasse nach Gahlen kommt und von dort aus viel unternimmt, weil die Anlage eben auch verkehrsgünstig liegt. Im Durchschnitt kostet der Aufenthalt mit Vollverpflegung rund 24 €/Tag. „Das hängt von der Gruppenstärke ab und den Zimmergrößen“, so Silke Salentin. Durch die verschiedenen Häuser sind die Buchungsmöglichkeiten extrem flexibel. Sie beginnen bei sechs Personen in Einzel- und Doppelzimmern. Insgesamt gibt es in den fünf Häusern 110 Betten.
Schulklassen willkommen
Nachdem nun auch die Natur auf dem Gelände ein wenig gebändigt wurde, ist alles bereit für neue Besucher. „Die Wochenenden werden häufig für Konfirmandenfreizeiten genutzt“, so Corinna Lee. „Vor allem montags bis freitags können wir noch mehr Schulen attraktive Angebote machen.“ Wer die Freizeitstätte wiedersehen oder kennenlernen möchte, ist herzlich eingeladen zum Tag der Offenen Tür am Mittwoch, 27. Juni, von 14 bis 18 Uhr. Die Adresse für Navis lautet: Im Aap 23, 46514 Schermbeck. Doch viele Gelsenkirchener und Wattenscheider finden den Weg wie von selbst: denn ‚Gahlen’, wie es hier kurz heißt, hat fast so etwas wie einen Generationenvertrag. „Gruppenleiter und Lehrer erzählen mir manches Mal, dass sie schon als Kinder hier waren“, so Heimleiterin Nimke.
Alle Informationen zur Evangelischen Kinder- und Jugendfreizeitstätte Gahlen gibt es hier.