Erst mal einspringen

Das Stadtteil-Café der Kirchengemeinde Leithe lebt vom Freizeit-Engagement der Teamfrauen

 

Zu einem Geburtstagsbrunch lud das Café-Team die ganze Gemeinde ein: (von links) Pfarrerin Ute Riegas-Chaikowski, Barbara Eger, Else Suchan, Gaby Förster, Christiane Schütz, Karin Schütz, Nina Riegas, Hildegard Dierig, Christel Hendelkes, Adelheid Ric

Zu einem Geburtstagsbrunch lud das Café-Team die ganze Gemeinde ein: (von links) Pfarrerin Ute Riegas-Chaikowski, Barbara Eger, Else Suchan, Gaby Förster, Christiane Schütz, Karin Schütz, Nina Riegas, Hildegard Dierig, Christel Hendelkes, Adelheid Richter und Marlene Krengel. FOTO: CORNELIA FISCHER

WATTENSCHEID – „Unsere Kirchengemeinde lebt und arbeitet mit den Menschen und für die Menschen im Stadtteil“. Für Pfarrerin Ute Riegas-Chaikowski ist die „Himmelsleit(h)er“ eine sichtbare Gestalt dieses Konzeptes. In Wattenscheid-Leithe ist das Café seit zehn Jahren eine feste Adresse. Dienstags und mittwochs gibt es Frühstück, donnerstags Kuchen, sonntags sogar ein Mittagessen. Dieses offene Angebot für den Stadtteil verdankt sich nahezu ausschließlich ehrenamtlicher Arbeit. „Um 8 Uhr morgens fangen wir an“, berichtete Karin Schütz. Bevor das Café um 9 Uhr seine Pforten öffnet, sind jeweils zwei Frauen bereits vollauf beschäftigt. Sie holen Brötchen, kochen Kaffee und bereiten alles vor, damit sich die Gäste rundum wohl fühlen. Während der Öffnungszeit bis halb zwölf sind sie als Küchenfeen und Bedienung aktiv – und bleiben darüber hinaus mit den Gästen im Gespräch. Danach wird aufgeräumt. „12 Uhr ist es schon meistens, bevor wir fertig sind“, so Christel Hendelkes.

Zehn Frauen gehören zum Stammpersonal. Zusammen mit denen, die immer mal wieder einspringen, halten 14 Personen den Betrieb seit 2001 fast ohne Unterbrechung aufrecht. Woher kommt die Motivation für dieses Engagement? „Es macht Spaß“, sind sich die ‚Frühstücks-Frauen‘ Adelheid Richter, Karin Hüllen, Christel Hendelkes und Karin Schütz einig. Der Kontakt mit den Gästen macht ihnen Freude. „Das ist doch besser, als zu Hause herum zu sitzen“, so Karin Hüllen. Ebenso wichtig ist ihnen die Gemeinschaft untereinander. Jeden Monat treffen sie sich mit der Pfarrerin zu einer Teamsitzung.

Der Einstieg in dieses spezielle Ehrenamt kam oft durch Zufall zustande. „Die Pastorin hatte mich gefragt, ob ich mal einspringen könnte“, erinnerte sich Christel Hendelkes. Karin Hüllen hat das Amt von ihrer Mutter übernommen. Für Karin Schütz begann alles mit einer Kuchenspende – denn auch die Kuchen am Donnerstag sind Spenden der Ehrenamtlichen. Adelheid Richter ist die Sekretärin der Kirchengemeinde und wirkt an vielen Stellen ehrenamtlich mit.

80 Cent kostet ein Becher Kaffee, Brötchen je nach Belag zwischen 60 und 90 Cent. Große Gewinne macht das Café damit nicht und so ist es auch nicht gedacht. Was an Erlös übrig bleibt, fließt in die Ausstattung des Cafés oder in kleinere Extras der Gemeinde.

Café Himmelsleit(h)er, Evangelisches Gemeindehaus Wattenscheid-Leithe, Gelsenkirchener Straße 1, geöffnet dienstag und mittwochs 9-11.30, donnerstags 15-17.30, sonntags 11-12.30 Uhr (geschlossen während der Schulferien).