Dringend gebraucht und endlich genehmigt

In der Christuskirche Bismarck entstehen drei neue Gemeinderäume

So ist es geplant: Die Pfarrer Norbert Deka (links) und Dieter Eilert mit der Aufsicht auf die Christuskirche in ihrer neuen Gestalt. Im Hintergrund ist das Seitenschiff zu sehen, das bereits als Gruppenraum genutzt wird und nun endlich Glaswände und ein

So ist es geplant: Die Pfarrer Norbert Deka (links) und Dieter Eilert mit der Aufsicht auf die Christuskirche in ihrer neuen Gestalt. Im Hintergrund ist das Seitenschiff zu sehen, das bereits als Gruppenraum genutzt wird und nun endlich Glaswände und eine eigene Heizung bekommt. FOTO: CORNELIA FISCHER

GELSENKIRCHEN – Die Christuskirche in Gelsenkirchen-Bismarck ist seit dem 15. Juli geschlossen. „Endlich“, sagen die Gemeindeglieder. Was sich erst einmal schlimm anhört, ist tatsächlich eine gute Neuigkeit. Denn jetzt wird umgebaut. Im Foyer entsteht ein kleiner Besprechungsraum, direkt dahinter ein mittelgroßer Gruppenraum und im linken Seitenschiff ein großer. Schon seit 2010 wird das Seitenschiff von Gruppen und für das Kirchcafé genutzt. Damals musste das große Gemeindehaus an der Paulstraße aufgegeben werden. Der Plan, diesen Bereich durch Klarglaswände vom Gottesdienstraum abzutrennen, existierte bereits lange zuvor. Doch gerade, als er umgesetzt werden sollte, beschloss die Kreissynode ein Moratorium. Im ganzen Kirchenkreis wurden keine Bauarbeiten mehr genehmigt. Angesichts der zurückgehenden Mitgliederzahlen sollte erst geklärt werden, welche Gebäude überhaupt für die Zukunft erhalten werden können.

Noch ist diese Klärung nicht für den ganzen Kirchenkreis abgeschlossen – aber da es keinen Zweifel daran gibt, dass die Christuskirche erhalten wird, bekam die Apostel-Kirchengemeinde eine Ausnahmegenehmigung – und kann nun endlich loslegen. „Das wurde wirklich Zeit“, so Kirchmeister Wolfgang Ehmke. „Es war in diesen drei Jahren schwierig, den Gemeindemitgliedern zu vermitteln, warum wir immer noch nicht anfangen konnten, obwohl die Pläne fertig waren und nach dem Verkauf des Gemeindehauses auch das Geld dafür da war.“

Nun freuen sich alle Beteiligten auf den 6. Oktober. Wenn alles klappt, soll die Christuskirche am Erntedankfest wieder eröffnet werden. Bis dahin finden die sonntäglichen Gottesdienste im Gemeindehaus am Grieseplatz statt.

Die neu entstehenden Räume werden dringend gebraucht. Zum einen war das Seitenschiff ohne Abtrennung praktisch nicht warm zu bekommen. Zum anderen konnte natürlich immer nur eine Veranstaltung stattfinden „und das bei einem Durchlauf von mehreren hundert Menschen pro Woche“, schilderte Pfarrer Norbert Deka. Mit sonntäglichem Gottesdienst und Kirchcafé, Schulgottesdiensten, zwei Frauenhilfen, Blauem Kreuz, zwei Konfirmandengruppen, Seniorenstube, Kinderbibeltag, Sitzungen, Trauungen, Taufen und vielem mehr gab es immer wieder Engpässe im Terminplan. Und schließlich: Für alle Besucherinnen und Besucher gab es nur eine Toilette. Dieses Problem wird nun durch einen Anbau gelöst– eine Konstruktion, die aufgrund der Bestimmungen des Denkmalschutzes unfreiwillig schick ausfällt. Es durfte nicht direkt an das 1901 erbaute Gotteshaus angebaut werden, damit dessen historische Linie erhalten bleibt. So steht nun hinter der Kirche ein kleines Häuschen, das durch einen gläsernen Korridor mit der Kirche verbunden wird.

356.000 Euro kosten alle Umbaumaßnahmen zusammen. „Davon hat der Förderverein* 36.000 Euro aufgebracht“, berichtete Pfarrer Dieter Eilert, der dessen Vorsitzender ist. Vom Denkmalschutz gibt es keine Unterstützung.

* Förderverein der Evangelischen Christuskirche Gelsenkirchen-Bismarck e.V., gegründet 2006, mehr unter www.christuskirche-bismarck.de