Die hellen Fußspuren des Glücks finden

Der zentrale Senioren-Gottesdienst ist zu einer beliebten Tradition geworden

 

Ein Segen über Gottes Spuren: (von links) Theokla Dietrich, Helga Tölle, Heidi Wiesner, Brigitte Napierski und Pfarrerin Kirsten Sowa. FOTO: CORNELIA FISCHER

Ein Segen über Gottes Spuren: (von links) Theokla Dietrich, Helga Tölle, Heidi Wiesner, Brigitte Napierski und Pfarrerin Kirsten Sowa. FOTO: CORNELIA FISCHER

GELSENKIRCHEN – Füße gehören nicht ins Taufbecken – oder doch? Beim Seniorengottesdienst im Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid war das jedenfalls gar kein Problem. Denn die Füße (aus Papier) standen für die Spuren, die Gott im Leben jeder und jedes einzelnen hinterlassen hat. „Das Taufbecken ist unsere sichtbare Verbindung zum Himmel und zu Gott“, sagte Pfarrerin Kirsten Sowa. Dort hinein wurden die Fußspuren Gottes gelegt und ein Segenswort über sie gesprochen.

Lied 648 aus dem Evangelischen Gesangbuch „Wir haben Gottes Spuren festgestellt“ stand im Mittelpunkt des Gottesdienstes. Brigitte Napierski (Leiterin der Seniorenstube Sutum), Heidi Wiesner (Elisabeth-Käsemann-Familienbildungsstätte) und Pfarrerin Kirsten Sowa (Rotthausen) erzählten von den Spuren Gottes in ihrem Leben, von ganz konkreten Erlebnissen, in denen sie Gottes Begleitung, Beauftragung oder Schutz erfahren haben. Bei meditativer Musik war Zeit dafür, über Gottes Spuren im eigenen Leben nachzudenken und Stichworte dazu auf den Papierfüßen zu notieren. „Wir waren bei der Vorbereitung unsicher, ob alle mitmachen würden“, so Heidi Wiesner. „Aber tatsächlich: Als wir die Papierfüße einsammelten, wurde noch eifrig geschrieben. Da gab es viel mehr als nur Stichworte zu lesen.“

Bereits zum vierten Mal seit 2008 hat der Seniorengottesdienst in der Altstadtkirche stattgefunden. Entstanden ist diese beliebte Tradition ganz ohne besondere Beauftragung. Heidi Wiesner und Pfarrer Peter Spelsberg (Christus-Kirchengemeinde Buer) treffen sich viermal jährlich mit den Leiterinnen der Seniorenstuben aus den 15 Kirchengemeinden des Kirchenkreises. Hier entstand der Wunsch nach einem zentralen Gottesdienst für die ältere Generation. Mit rund 200 Personen war er auch in diesem Jahr gut besucht.

Zu dem Rückblick auf Gottes Spuren gehörte selbstverständlich auch der Ausblick in die Zukunft, wie ihn Pfarrerin Sowa im Gebet formulierte: „Möge Gott auf dem Weg, den ihr geht, vor euch hereilen. Das ist mein Wunsch für eure weitere Lebensreise. Möget ihr die hellen Fußspuren des Glücks finden und ihnen auf dem ganzen Weg folgen.“