WATTENSCHEID – Seit dem 31. Juli treffen sich jeden Morgen um 9 Uhr acht Schülerinnen und Schüler aus Lateinamerika im Gemeindezentrum Westenfeld der Kirchengemeinde Wattenscheid. Vier Wochen lang besuchen sie hier von montags bis freitags einen Orientierungskurs und pauken die deutsche Sprache, um sich auf ihren einjährigen Aufenthalt in Deutschland vorzubereiten. Die Jugendlichen nehmen teil am weltweiten Schüler-Austauschprogramm des Komitees „Youth for understanding“ (YFU).
Nach dieser Orientierungsphase gehen die lateinamerikanischen Jugendlichen aus Kolumbien, Ecuador und Mexiko in Gastfamilien in verschiedenen deutschen Städten. Nur der Ecuadorianer David Duràn bleibt in Wattenscheid. Für fast ein Jahr wird das Pfarrhaus Richter sein Zuhause sein. „Menschen zusammenführen und Gastfreundschaft üben sind genuine Aufträge des Christentums“, gab der Wattenscheider Gemeindepfarrer Bernd Richter eine theologische Begründung für sein Engagement. „Wir freuen uns auf unsere Rolle als Gasteltern“, sagte er. „David wird nicht nur Wattenscheid und die Gemeinde kennen lernen, sondern auch mit uns reisen.“ Das Ehepaar Richter plant, mit ihrem Sohn auf Zeit nach Italien, Spanien und Griechenland zu reisen.
Bernd Richter war schon einige Monate vor Davids Ankunft per E-Mail in Kontakt mit ihm und seinen Eltern. So konnten sie sich schon ein wenig kennen lernen und sich über ihre gegenseitigen Erwartungen austauschen. „Uns war wichtig, dass wir einen Gast bekommen, der Christ ist, der Hunde mag und der nicht raucht“, sagte Richter. AR