Der Neue am Berufskolleg

Claus Carstensen hat Freude am Unterrichten

Claus Carstensen. FOTO: CORINNA LEE

GELSENKIRCHEN – Claus Carstensen ist seit August dieses Jahres Berufsschulpfarrer am Berufskolleg Königsstraße. „Hier ist der Religionsunterricht fast wie Erwachsenenbildung. Wir haben spannende Diskussionen gerade im Bereich der Ethik. `Gibt es einen Gott?` Fragen wie dieser stellen wir uns im Unterricht“, berichtet der 42-jährige Theologe begeistert. Er kann in seinem Unterricht genau die Fragen bearbeiten, die ihn schon im Studium beschäftigt haben. Deshalb hat er viel Verständnis für seine Schülerinnen und Schüler, für deren Sinnsuche im Leben, für die Suche nach Lebenszielen der angehenden Erzieherinnen, Köche oder Konditoren.

Als Grenzgänger beschreibt sich Carstensen, den die Suche während seines Studiums nach Tübingen, Wien und Wuppertal führte. „Die Verbindungen von Theologie, Psychologie, Philosophie und Kultur, das sind die Dinge, die mich reizen.“

Zuvor war Carstensen zwölf Jahre lang als Gemeindepfarrer in Bielefeld tätig. Daneben übernahm er vor einiger Zeit den Religionsunterricht in einer 10. Realschulklasse. Daraus ist der Gedanke erwachsen, sich ganz dem Schuldienst zu verschreiben und sich in Gelsenkirchen zu bewerben.

„Im Moment sind wir damit beschäftigt, hier heimisch zu werden und unsere Wohnung einzurichten“, erzählt Claus Carstensen. Er ist mit Jutta, einer Erzieherin und vielseitigen Sängerin, verheiratet. Gemeinsam haben sie einen vierjährigen Sohn. „Wir sind aus Bielefeld-Oldentrup mitten ins Ruhrgebiet gezogen. Von der Mentalität der Menschen her war das eine große Umstellung. Die Offenheit der Gelsenkirchener erleichtert uns aber das Eingewöhnen. Obendrein kommen die geregelten Arbeitszeiten unserem Familienleben zugute. Hier können wir mühelos neue Kontakte knüpfen. Alles läuft schneller und unkomplizierter als in Ostwestfalen. Dort lebt einfach ein anderer Menschenschlag. An meinem neuen Arbeitsplatz fühle ich mich mit den Kollegen richtig wohl. Außerdem macht es mir Spaß zu unterrichten, weil ich die Jugendlichen mit ihren Fragen so gut verstehen kann. Das Suchen und Fragen liegt mir eben eher, als das Antwortengeben. Ich habe den Eindruck, dass es die richtige Wahl für mich und meine Familie war.“ Lee