Der Herzschlag ist unser Gottesdienst

Im Ludwig-Steil-Haus wird seit 50 Jahren lebendige Gemeinschaft gelebt

FESTREDEN ZUM AUFTAKT Nach dem Gottesdienst gab es im großen Saal des Ludwig-Steil-Hauses Glückwünsche zum Fünfzigsten. Zu den Gratulanten gehörte Superintendent Rüdiger Höcker (eingeklinkt). FOTO: CORNELIA FISCHER

Mit dem Choral „Tut mir auf die schöne Pforte“ wurde vor 50 Jahren das Ludwig-Steil-Haus (LSH) mit einer Feierstunde eingeweiht. Trotz knapper Finanzen entstand damals an der früheren Freiligrathstraße das noch heute größte Zentrum der Evangelischen Kirchengemeinde in Wattenscheid. Historisch wird die Epoche der 50er Jahre als eine aktive Zeit des Wiederaufbaus und des beginnenden Wirtschaftswunders eingeordnet. Prägend war -auch für das LSH- der oft strenge und sparsame, mit zögerlichem Schwung versehene Baustil. Das Haus hat sich im Laufe der Zeit zu einem Haus einer lebendigen Gemeinschaft entwickelt. Spürbar war dies bereits in einem wie so oft sehr gut besuchten Gottesdienst mit Gastprediger Burghard Boyke.

Ein buntes, abwechslungsreiches Programm begleitete die Gemeinde durch den Sonntag. Der Höhepunkt war ohne Zweifel der Auftritt des neu gegründeten Chors „Gospelkids“. In „Sister Act“-Kostümen begeisterten die Kinder des Kinderchors im Ludwig-Steil-Haus-„KILS“- und die Kinder der benachbarten Ludwig-Steil-KiTa. Chorleiterin Anita Jündgen freute sich besonders über den gelungenen Auftritt: “Obwohl wir nicht häufig geprobt haben, hat alles wunderbar funktioniert“. Die Jubiläumsgäste waren schier „aus dem Häuschen“ und forderten minutenlang Zugaben. Angesichts der postiven Resonanz wird es wohl weitere Auftritte geben. „Beispielsweise bei Gottesdiensten und Gemeindefesten werden wir wieder auftreten“, so Jündgen.

„Alle Mühe hat sich gelohnt. Unsere Kinder haben die Herzen der Menschen berührt“, freute sich KiTa-Leiterin Simone Zimmeck-Gantenberg.

Im weiteren Veranstaltungsverlauf hörten die Besucher zahlreiche interessante Anekdoten von Zeitzeugen aus den vergangen 50 Jahren. Zufrieden mit dem Besuch zeigte sich der Hausherr, Pfarrer Frank Dressler. Hier rund um das Ludwig-Steil-Haus wächst die Gemeinde gegen den Trend. Dressler: „Mittelpunkt und Herzschlag des Gemeindelebens ist unser Gottesdienst für Klein und Groß. Wir versuchen von der Pfarrerzentrierung weg zu kommen und den Menschen Möglichkeiten der Mitarbeit in Bereichen zu bieten, in denen ihre Stärken liegen.“ NP