GELSENKIRCHEN – Soll sie ein Designer-Outlet werden oder eine Herberge mit Gaststätte? Lässt sich ein sozialer Treffpunkt daraus machen oder ein Paradies für Skater und BMX-Fahrer? Kann hier ein Ort der Kultur entstehen mit Theater, Kino und Lesungen? Die Rede ist von der ehemaligen Evangelischen Auferstehungskirche in der Neustadt. Am 21. Mai hatten Studierende der Technischen Universität (TU) Dortmund in die entwidmete Kirche eingeladen, um dort ihre Ideen zur weiteren Nutzung des Gebäudes vorzustellen. Als Bestandteil des Projektstudiums im Studiengang Raumplanung haben sie sich über zwei Semester mit der Zukunft der denkmalgeschützten Kirche befasst. Sie wurde 1911 fertig gestellt und 100 Jahre später, am 15. Mai 2011, aufgegeben. Die Evangelische Kirchengemeinde Gelsenkirchen konnte sich weder die Sanierung noch die Bauunterhaltung weiterhin leisten und hat inzwischen ihre Gemeindeleben auf die Altstadtkirche und das dazu gehörige Gemeindehaus konzentriert.
Doch was soll nun mit der leer stehenden Kirche geschehen? Das Presbyterium hatte bereits viele Überlegungen angestellt und Verhandlungen geführt. Doch alle angedachten Möglichkeiten konnten nicht realisiert werden. Deshalb wandte es sich an die Fakultät Raumplanung der TU Dortmund. Das Projekt wurde angenommen und einer Gruppe von Studierenden anvertraut. Die 13 Frauen und Männer haben zunächst das Umfeld der Kirche sorgfältig analysiert: die Bebauung der Nachbarschaft spielte dabei ebenso eine Rolle wie die Verkehrs- und Parkplatzsituation. Sie haben die Bürger befragt und die Kirche begutachtet. Dann haben sie Ideen entwickelt und ausgearbeitet. Was dabei herausgekommen ist, stellten sie nun in Wort und Bild vor.
Rund 50 Interessierte waren der Einladung zu diesem Diskussionsabend in die Auferstehungskirche gefolgt. Nach der Vorstellung der Umfeldanalyse und der fünf neuen Gestaltungsideen nutzten sie die Gelegenheit zum Diskutieren und Kommentieren ausführlich und intensiv. Ungünstig ist die Parkplatzsituation an der Kirche, günstig dagegen ihre Verkehrslage in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof. Marktlücken wären zu nutzen mit einem Designer-Outlet oder einer Herberge, da es beides in der Innenstadt nicht gibt. Aber auch Kulturveranstaltungen halten die Studierenden für denkbar oder die Nutzung zum Indoor-Skaten bzw. BMX-Fahren. Alle Vorschläge wurden als Entwürfe gezeigt, leere „Sprechblasen“ daneben luden zum Kommentieren ein.
Ein vorläufiges Meinungsbild zum Abschluss der Diskussionen ergab als leichten Favoriten die Herbergsidee. Die Projektgruppe will nun ihre Ergebnisse einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen und überlegen, wie es weiter gehen kann mit ihrem „Projekt Auferstehungskirche“.
Mehr dazu demnächst auf www.auferstehungskirche-gelsenkirchen.de