GELSENKIRCHEN – „Was nicht leicht von der Form abweicht, entbehrt des Anreizes für das Gefühl – daraus folgt, dass die Unregelmäßigkeit, das heißt das Unerwartete, Überraschende, Frappierende einen wesentlichen und charakteristischen Teil der Schönheit ausmacht“. Was der große Komponist Maurice Ravel über sein Schaffen sagte, mag auch für die Interpretation seines Klaviermenuetts Le Tombeau de Couperin durch die junge Pianistin Simone Gjorceva gelten. Die 24-Jährige verzauberte ihre Zuhörerinnen und Zuhörer mit der Leichtigkeit ihres Spiels. So wurden die Dynamik und Farbigkeit des Stückes zu einem besonderen Erlebnis.
Gjorceva war einer Einladung des Inner Wheel Clubs Gelsenkirchen gefolgt. Er besteht aus Frauen von Rotariern, die soziale Projekte initiieren und fördern. Eines dieser Projekte heißt 2010 „Lernferien Gahlen“. Um dafür Mittel zu beschaffen, lud der Inner Wheel Club im Mai zu einem Benefizkonzert in das Augustinushaus ein.
Im zweiten Teil des Programms nahm die bekannte Sopranistin Richetta Manager die Gäste hinein in ihr breites Repertoire zwischen Gospel und Musicalmelodien. Krönender Höhepunkt waren Lieder von Zarah Leander. „Es war die Richetta Manager, die wir Gelsenkirchener so lieben, menschlich warmherzig, mit großer persönlicher Ausstrahlung“, zeigte sich Superintendent Rüdiger Höcker begeistert. „Sie zelebrierte die hohe Kunst des Gesangs.“
„Lernferien Gahlen“ ist die Einladung an dreißig Jugendliche, in den Sommerferien 2010 zwei Wochen mit einem Team haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid im Evangelischen Jugendgästehaus Gahlen zu verbringen. Am Vormittag steht „das Lernen lernen“ im Vordergrund – und oft auch die Vorbereitung auf Nachprüfungen – begleitet von einem Team angehender Lehrerinnen und Lehrer. Am Nachmittag und Abend geht es zum Einen um Urlaub und zum Anderen um Tanz und Theater, um Selbstverteidigung und aufrechten Gang. Die Jugendlichen kommen aus zwei Haupt- und zwei Realschulen Gelsenkirchens. Es ist ein Projekt im Nachgang zur westfälischen Kampagne „Lasst uns nicht hängen – gegen Kinderarmut“.
Gleichzeitig ist das Projekt ein Zeichen für gelingende Netzwerke. Es arbeiten zusammen der Inner Wheel Club Gelsenkirchen, das Consol-Theater, das Bonni, vier Schulen, das Projekt Lernferien NRW und der Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid.
Das Konzert endete mit einem reichhaltigen Imbiss, von den Frauen des Inner Wheel Clubs Gelsenkirchen selbst zubereitet – ein lebendiger Beweis des großen sozialen Engagements dieses Clubs.