Das Herz wieder zum Schlagen bringen

Das Wichernhaus verfügt jetzt über einen Defibrillator, den auch Laien anwenden können

 

Hans Schäfer (Medizintechniker), Stefan Paßfeld (Leiter des Wichernhauses) und Joachim Wolfram (von links) präsentierten den Defibrillator. FOTO: MARTIN MÖLLER

Hans Schäfer (Medizintechniker), Stefan Paßfeld (Leiter des Wichernhauses) und Joachim Wolfram (von links) präsentierten den Defibrillator. FOTO: MARTIN MÖLLER

GELSENKIRCHEN – Eine Frau geht über den Flur. Plötzlich durchfährt sie ein schmerzhaftes Stechen im Brustbereich. Ihre Atmung wird schwerer. Panische Angst lässt sie erstarren. Sie sinkt zu Boden – ihr Herz hat aufgehört zu schlagen.

So geschieht es täglich: im Alltag, beim Sport oder auch bei der Arbeit. In Deutschland ist der Herzinfarkt nach wie vor die häufigste Todesursache. Unabhängig vom Alter oder vom Geschlecht kann jeder Mensch einen Herzinfarkt erleiden. Doch nicht jeder muss daran sterben. Die Defibrillation ist in dieser Situation die einzig wirksame Maßnahme zur Lebensrettung. Sie ist eine Behandlungsmethode, bei der durch starke Stromstöße die normale Herzaktivität wieder hergestellt werden soll. Das verwendete Gerät nennt man Defibrillator. Je früher defibrilliert wird, umso wahrscheinlicher ist es, dass der Patient den Herz-Kreislauf-Stillstand überlebt. Für Laien wurden Automatisierte Externe Defibrillatoren (AED) entwickelt, die so einfach bedient werden können, dass sie noch vor Eintreffen des Rettungsdienstes Betroffene defibrillieren und damit Leben retten können.

Auf Anregung des Ausschusses für Arbeits- und Gesundheitsschutz haben Geschäftsführung und Einrichtungsleitung das Wichernhaus mit einem AED ausgestattet. "Die Anschaffung eines Defibrillators ist der erste Schritt, um eine Brücke zwischen medizinischer Erstversorgung und der professionellen Notfallrettung zu schließen. Wir freuen uns über die Anschaffung und sind froh, im Notfall besser Hilfe leisten zu können", so die Fachkraft für Arbeitssicherheit Joachim Wolfram.

Das Wichernhaus ist eine Einrichtung des Diakoniewerkes Gelsenkirchen und Wattenscheid e. V. und seit 1967 ein Zuhause für Menschen mit Behinderungen. Die Wohngruppen im Stammhaus und die dazugehörigen Außenwohngruppen bieten verschiedene Wohnformen für erwachsene Menschen mit seelischen, körperlichen, geistigen Behinderungen und sozialen Beeinträchtigungen.