Das Diakoniewerk lockert die Corona-Einschränkungen

Persönliche Beratungen und Besuche sind unter Auflagen wieder möglich

Im Seniorenstift (links) müssen Besuche telefonisch verabredet werden. FOTO: CORNELIA FISCHER

Im Seniorenstift (links) müssen Besuche telefonisch verabredet werden. FOTO: CORNELIA FISCHER

Im Stammhaus an der Warendorfer Straße werden Besucher des Wichernhauses in der Begegnungsstätte empfangen – oder sie holen die Bewohner zu Spaziergängen ab. FOTO: DIAKONIE

Im Stammhaus an der Warendorfer Straße werden Besucher des Wichernhauses in der Begegnungsstätte empfangen – oder sie holen die Bewohner zu Spaziergängen ab. FOTO: DIAKONIE

GELSENKIRCHEN/WATTENSCHEID – Auch in den Einrichtungen des Diakoniewerkverbundes Gelsenkirchen und Wattenscheid wurden in den vergangenen Wochen Schritt für Schritt die Lockerungsmaßnahmen der Corona-Beschränkungen umgesetzt. Am Standort rund um die Munckelstraße befinden sich die Beratungsdienste, die Evangelischen Kliniken und in Sichtweite dazu das Evangelische Seniorenstift.


Beratungsdienste

In den Beratungsdiensten bieten die Fachdienste wieder persönliche Beratungsgespräche an. Diese werden selbstverständlich unter Einhaltung der geltenden Vorsichtsmaßnahmen durchgeführt. Die Termine werden jetzt mit größeren zeitlichen Abständen vereinbart, damit ausreichend Zeit für die Reinigung und Lüftung gegeben ist. Dazu gehören sowohl für Klienten als auch für die Beratenden das Tragen einer Mund-Nasen-Maske, Handdesinfektion bei Betreten des Gebäudes, Einhalten des Mindestabstandes und Aufstellen von Hygieneschutzwänden, regelmäßiges Lüften der Räume, häufiges und gründliches Händewaschen und Desinfektion der Flächen zwischen zwei Beratungsterminen.


Evangelische Kliniken

In den Evangelischen Kliniken (EVK) dürfen Patienten wieder Besuche erhalten. Es müssen allerdings besondere Regelungen und Schutzmaßnahmen eingehalten werden. Sollte absehbar sein, dass ein Patient nur einen kurzen Aufenthalt im Krankenhaus hat, bittet das Team der EVK, auf einen Besuch zu verzichten. Erlaubt sind Besuche von einer vorher bestimmten Bezugsperson des jeweiligen Patienten. Besuche sind nur zwischen 11 und 17 Uhr (letzter Einlass) möglich.

Am Vortag muss der Besuch bei der jeweiligen Station angemeldet und eine Besuchszeit vereinbart werden. Die entsprechende Rufnummer erhalten die Besucher von ihrem Angehörigen oder über den Empfang.


Evangelisches Seniorenstift

Auch die Angehörigen, die ihren Vater oder ihre Mutter im Evangelischen Seniorenstift besuchen möchten, müssen ihren Besuch im Vorfeld telefonisch ankündigen. Die Terminvergabe erfolgt nach den Wünschen der Besucher und den noch freien Terminen. Besuche sind täglich in der Zeit von 13:30 bis 17 Uhr möglich. Das Seniorenstift hat dafür insgesamt vier separate Besucherareale eingerichtet: Zweiim Außenbereich auf der Terrasse und zweiim lnnenbereich. Die Besuchsareale im Foyer des Seniorenstiftes wurden jahreszeitlich hübsch mit Blumen dekoriert. „Wir möchten, dass sich die Besucher und Bewohner auch unter diesen ungewöhnlichen Umständen so wohl wie möglich in unserer Einrichtung fühlen“, findet Einrichtungsleitung Renate Jährling. „Selbstverständlich beachten wir den nötigen Abstand zueinander, registrieren die Besucher, die sich auch einem Screening unterziehen müssen, und desinfizieren nach jedem Besuch die Besucherareale. Unsere Bewohnerinnen und Bewohner freuen sich aber sehr über diese Möglichkeit und die Angehörigen nutzen das Besuchsangebot gerne.“  


Wichernhaus

Im Wichernhaus, das verschiedene Wohnformen für Menschen mit Behinderungen anbietet, ist ebenfalls wieder Besuch möglich. Die Coronaschutzverordnung sieht ein Besuchsrecht auf den persönlichen Zimmern der Bewohnerinnen und Bewohner vor. Das wird in allen Einrichtungen umgesetzt, mit Ausnahme des Stammhauses an der Warendorfer Straße in der Resser Mark. Dort können die Bewohnerinnen und Bewohner in den Räumen der Begegnungsstätte (ehemalige Ratsstuben) unter Einhaltung aller Hygiene- und Abstandsrichtlinien Besuche empfangen. Darüber hinaus dürfen alle Eltern und Verwandte die Bewohnerinnen und Bewohner zu Spaziergängen abholen. Sie achten dann auf die erforderliche Einhaltung der Hygieneregeln.

„Unsere Bewohnerinnen und Bewohner waren während der Corona-Zeit, die sie in ihren Wohngruppen verbracht haben, recht entspannt“, stellt Einrichtungsleiter Stefan Paßfeld rückblickend fest. „Sie waren in ihrer gewohnten, stabilisierenden Umgebung und haben die Zeit mit denjenigen Menschen verbracht, die ihnen vertraut sind. Unsere Mitarbeitenden haben ihnen eine Tagesstruktur gegeben und viele Aktivitäten unternommen, um die Freizeit zu gestalten. Jeden zweiten Tag haben sie z.B. in Kleingruppen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern Spaziergänge gemacht. Das tat bei dem schönen Wetter allen gleichermaßen gut. Die Videoanrufe der Eltern mit dem Tablet-PC waren spannend, aber die persönliche Begegnung ersetzt das nicht.“


Diakoniestationen

„Unsere Diakoniestationen waren auch in den letzten Wochen gut ausgelastet, weil wir durchgehend neue Kunden aufgenommen haben“, berichtet Knut Jahndorf, der die Ambulanten Dienste leitet. „Unter den entsprechenden hygienischen Schutzmaßnahmen für Patienten und Mitarbeiter führen wir auch weiterhin die pflegerischen Tätigkeiten durch. Dienstbesprechungen fanden zunächst telefonisch oder jetzt auch mit ausreichendem Abstand unter vier Augen statt. Dadurch, dass unsere Mitarbeitenden in ihren eigenen Fahrzeugen zu den Kunden fahren, können wir die Vorschriften recht einfach umsetzen.“


Evangelisches Kinder- und Jugendhaus

Im Evangelischen Kinder- und Jugendhaus ist die Freude der Kinder richtig groß, wieder zu den Eltern zu dürfen. „In Absprache mit den Eltern, Mitarbeitern des Jugendamtes, des Gesundheitsamtes, der MAV und dem Leitungsteam wurden die persönlichen Kontakte nach verantwortlicher Abwägung zurückgefahren und viele Prozesse so verändert, dass die Kontakte und somit eine Infektionsgefahr drastisch reduziert wurde“, erzählt Einrichtungsleiter Wolfram Ring. „Aus unserer 5-Tage-Gruppe, in der die Kinder normalerweise am Wochenende zu ihren Eltern dürfen, mussten wir kurzerhand eine 7-Tage-Gruppe machen. Bis auf eine Familie haben alle anderen das Angebot dankbar angenommen. Bei uns wissen die Eltern ihre Kinder gut betreut und versorgt. Die Kinder hatten ihre Spielpartner um sich, konnten in der Gruppe die Schulaufgaben erledigen und haben die großzügigen Außenflächen der Einrichtung als Spielplatz nutzen können. Per Video oder Telefon hielten die Kinder den Kontakt zu ihren Eltern. Manch einer hat seine Eltern schon sehr vermisst. Seit dem 15. Juni werden die Besuchskontakte individuell abgestimmt wahrgenommen und hoch verantwortlich durch alle Beteiligten umgesetzt, sowohl in den Gruppen vor Ort als auch im familiären Kontext. Mit den Familien beachten wir auch weiterhin die sinnvollen Hygienemaßnahmen.“