GELSENKIRCHEN – Das traditionelle "Weltmusikfest" der Evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde Gelsenkirchen in Rotthausen hat sich in diesem Jahr zu einem bunten „Pottpüree“ mit viel Jugendkultur gemausert. Damit sollten nicht nur ältere, sondern jetzt auch vermehrt junge Menschen unterschiedlicher Herkunft in Gelsenkirchen und Umgebung angesprochen werden.
Dabei zog neben der Musik auch das Beiprogramm besonders die Jugendlichen an: Großen Zulauf fand etwa der Graffitti-Workshop, der parallel zu den Musikveranstaltungen angeboten wurde. Großflächige Kunstwerke, aber auch kleinere Bilder konnten als kreatives Ergebnis mit nach Hause genommen werden. Und es ging bei diesem Festival städteübergreifend zu: Jugendliche aus Essen überzeugten mit K-Pop, aus Rotthausen gab es eine Break-Dance-Performance als Ergebnis eines vorausgegangenen Workshops.
Eröffnet wurde das Pottpüree am 22.9. durch den Jugendchor Chorios. Etwa 100 Gäste lauschten den Pop- und Gospelsongs, die der Chor neben aktuellen Lutherliedern vortrug.
Immer mehr Besucher und Besucherinnen fanden den Weg in die Rotthauser Kirche und erlebten dann mit dem Auftritt der „Vivid Curls" einen der besonderen Höhenpunkte des Abends. Die Vollblutsängerinnen der „Vivid Curls" haben sich nicht nur dem alpenländischen Liedermachertum verschrieben, sondern sich mit ihrem neuen Album „Eine-Welt" auch thematisch festgelegt. Das war in ihren nachdenklich machenden Songs zu hören.
Der Hunger der Festivalbesucher wurde während des ganzen Abends durch den "Black Dog Food Truck" gestillt und die Kuba-Hilfe Gelsenkirchen zelebrierte leckere Cocktails. Dabei wurden auch fleißig Spenden für die Opfer des jüngsten Hurricans auf der Karibikinsel gesammelt.
Nach dem Auftritt der jugendlichen Sängerinnen und Sänger ließ das Besucherinteresse allerdings deutlich nach und "Elektro Hafiz" präsentierte mit seiner elektrischen Saz anatolische Folkmusik nur noch vor einem kleinen Publikum.
„Es ist uns ausgesprochen gut gelungen, das Fest für Jugendliche zu öffnen, nicht aber, darüber hinaus Publikum für das Programm am späten Abend zu gewinnen", resümierte Pfarrer Rolf Neuhaus als Veranstalter mit einem durchaus kritischen Rückblick auf das diesjährige Pottpüree.