Blech für Morogoro

Über 50 Jahre alte Posaunen werden zu neuem Leben erweckt

Die Gäste aus Morogoro – zusammen mit Freunden, die in Bochum studieren – freuen sich über die Posaunen. FOTO: PETER GRÄWE

GELSENKIRCHEN – Eine vierköpfige Delegation des Kirchenkreises Morogoro (Tansania) hat in den ersten beiden Novemberwochen ihren Partnerkirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid besucht. Eröffnet wurde der Besuch mit einem festlichen Gottesdienst am Sonntag, 2. November, in der Evangelischen Altstadtkirche. Unter dem Titel „Blech für Morogoro“ erhielten die Besucher während des Gottesdienstes über 50 Jahre alten Posaunen als Geschenk. Die restaurierten Instrumente überreichte Pfarrer Peter Gräwe während des Gottesdienstes an Superintendent Reginald Makule, der es sich nicht nehmen ließ, einer Posaune bei Übergabe ein paar Töne zu entlocken. Die Begeisterung war groß. Gräwe wertete die Instrumente als Beginn einer gemeinsamen Bläserarbeit und leitete die Übergabe mit visionären Gedanken ein: „Ich träume davon, dass beim nächsten Besuch in vier Jahren ein gemeinsamer Chor mit Bläserinnen und Bläsern aus Morogoro und unserem Kirchenkreis auftreten kann.“

Norbert John Mbwillo, Geschäftsführer des Kirchenkreises Morogoro, wies auf den praktischen Nutzen der Posaunen hin: „Sie ziehen die Leute an, denn wo sie erklingen, kommen die Menschen näher, um zuzuhören. Sie verschaffen ein Einkommen, weil ein Trompetentrio gerne gebucht wird, um zur Unterhaltung zu spielen. Und sie schaffen Arbeit, weil die Musiker Beschäftigung finden.“

Doch Partnerschaft ist nicht nur ein Geben, sondern auch ein Bekommen. Superintendent Rüdiger Höcker griff in seiner Predigt über Johannes 17,20-21 den Gedanken der weltweiten Verbundenheit von Christen auf: „Christliches Leben ist Partnerschaft. Wir brauchen einander, um uns und Gott zu begreifen.“ Folgerichtig wandte er sich an die Besucher, indem er bekannte: „Wir können nicht genug danken, dass Sie bereit waren, unsere Partner zu werden.“

Bei dem Besuch der Gäste aus Tansania ging es im Weiteren um unterschiedliche Partnerschaftsprojekte. So wurde beispielsweise eine Vereinbarung unterzeichnet, die jungen Menschen in Morogoro den Besuch einer weiterführenden Schule ermöglicht. Superintendent Makule erklärte: „Die gemeinsamen Projekte sind unsere große Hoffnung, damit wir in Verbindung bleiben und Gott preisen.“ DB