GELSENKIRCHEN – Zum 1. Februar ist Pfarrerin Susanne Adam umgezogen. Zwar wohnt sie mit ihrem Mann und den beiden Kindern weiterhin in Mülheim – aber ihr Arbeitsfeld liegt jetzt nicht mehr in der Kirchengemeinde Wattenscheid, sondern in der Evangelischen Gesamtschule Gelsenkirchen (EGG). Hier ist sie in erster Linie als Schulseelsorgerin tätig und erteilt außerdem Religionsunterricht in den Klassen 8 und 10. Dazu kommen für eine Übergangszeit zwei weitere Arbeitsfelder. „Ich wollte die Konfirmandinnen und Konfirmanden jetzt nicht hängen lassen“, erklärte sie. „Deshalb führe ich den kirchlichen Unterricht in Wattenscheid bis zur Konfirmation weiter.“ Und schließlich erteilt sie Religionsunterricht in den Klassen 7, 9 und 10 an der Realschule Mühlenstraße in Buer. Pfarrer Ullrich Engelsing, der hier tätig war, hat den Kirchenkreis verlassen. Susanne Adam ist zusammen mit Pfarrer Rolf Neuhaus eingesprungen, bis eine neue Regelung gefunden ist.
„Können Sie mal kommen? Da haben sich welche gestritten und können sich nicht wieder vertragen.“ Die Tür zur Sozialstation der EGG steht immer offen. Gemeinsam mit dem Sozialpädagogen Cornel Spannel ist die 48-Jährige Anlaufstelle für die kleinen und großen Sorgen der Jugendlichen. Dabei legt sie Wert auf ihre Schweigepflicht. „Die Schülerinnen und Schüler müssen sich darauf verlassen können, dass sie sich mir ohne Vorbehalte anvertrauen können.“ Der Religionsunterricht gehört dazu, um das System Schule von innen zu erleben. „Außerdem mache ich das wirklich gerne “, sagte Adam. Gemeinsam mit den anderen Religionslehrerinnen und –lehrern wird sie Schulgottesdienste vorbereiten.
Ein persönliches Anliegen möchte Adam gerne in den Schulalltag integrieren. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Jugendliche eine ganz große Nähe dazu haben, Gott in der Stille zu erleben“, berichtete sie. „Nach dem ersten Kicheranfall sind sie sehr bereit, sich darauf einzulassen.“ Sie stellt sich einen ganz konkreten Ort der Ruhe vor ebenso wie spirituelle Räume im Alltag. „Schule ist meistens ein sehr lauter Ort. Da ist es gut, die Möglichkeit zu bieten, einfach mal weg zu kommen vom Lärm, herunter zu kommen von der Anspannung, äußerlich und innerlich.“ KB