Angekommen am neu gestalteten Urnengrab - Hochbeet „Garten der Hoffnung“ werden an die fleißigen kleinen Helfer erst einmal Pflanzschaufeln und Gartenhandschuhe verteilt. Etwa 500 Krokus- und Tulpenzwiebeln warten darauf, von ihnen heute in die Erde gesetzt zu werden. „Was wird hieraus mal?“ Luna nimmt eine Blumenzwiebel aus dem Wagen und streckt sie Holger Sense entgegen. „Daraus wächst im Frühjahr eine Tulpe.“
Konzentriert und ganz in sich versunken sucht sich jedes der acht Kinder einen Platz am Rande des Hochbeets und gräbt vorsichtig eine Blumenzwiebel nach der anderen in die feuchte Erde. Auch die fünfjährige Allesia ist schon sehr gespannt, wie es hier im Frühling wohl aussehen wird, wenn dann alles grünt und blüht. Erzieherin Katja Kopp – Owerdieck und ihre Kollegin sind beeindruckt von der Ernsthaftigkeit und Ausdauer, die ihre kleinen Schützlinge hier an den Tag legen. Schließlich sind alle Zwiebeln eingepflanzt und die kleine Gruppe der Maxikinder zieht weiter Richtung Friedhofskapelle.
„255 Schmetterlingsarten haben wir hier auf dem Gelände bisher bereits gesichtet. Heute kommen 240 neue Arten hinzu,“ schmunzelt Friedhofsleiter Sense über die nun anstehende Aktion. Mit viel Geschick und Fantasie haben die Vorschulkinder in der KiTa ganz individuelle Papierschmetterlinge gebastelt. Diese werden nun in einer gemeinsamen Aktion an, in luftiger Höhe hängende, dünne Seile gehängt und an die Wände der Kapelle geklebt. All die gefalteten und bunt bemalten Schmetterlinge bringen Leben und Fröhlichkeit in die Friedhofskapelle. Vielleicht werden sie bei der gleich danach anstehenden Trauerfeier den Angehörigen etwas Trost spenden und ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern können?
Textautorin: Frauke Haardt-Radzik
Fotos: Cornelia Fischer