Abschied aus der Gemeinde Resser Mark

Pfarrer Blätgen wechselt an das Berufskolleg Königstraße

„Gott, gib uns eine angemessene Sorglosigkeit!“ Diese Gebetszeile aus dem Fürbittengebet von Pfarrer Stefan Benecke aus der Nachbargemeinde Erle brachte im Grunde alles das zum Ausdruck, was die Besucherinnen und Besucher des Gottesdienstes im Ökumenischen Zentrum St. Ida in der Resser Mark empfanden. Sie hatten sich am 24. September versammelt, um ihren bisherigen Seelsorger, Pfarrer Michael Blätgen, zu verabschieden. In Zukunft steht für die Kirchengemeinde nur noch eine halbe Pfarrstelle zur Verfügung. Eine pfarramtliche Verbindung mit der Kirchengemeinde Resse muss die Versorgung gewährleisten.

Fast wie ein Trostwort erschien der großen gottesdienstlichen Gemeinde dann auch der Wochenspruch aus dem 1. Petrusbrief, in dem es heißt: „All’ eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für euch.“ Presbyter Erwin Mosel nahm diesen Bibelvers auf, als er während des Gottesdienstes mitteilte, dass die Gemeinde trotz allem auch in Zukunft ihre Eigenständigkeit behalten wird.

16 Jahre tat Michael Blätgen seinen Dienst in der Resser Mark, nachdem er im Sommer 1990 zum Nachfolger von Pfarrer Dr. Martin Kriener berufen wurde. Schon damals zeichneten sich durch den Strukturwandel im Ruhrgebiet einschneidende Maßnahmen für einige Kirchengemeinden ab. Der Geburtenrückgang und der Wegzug vieler Menschen aus den ehemaligen Bergarbeitersiedlungen waren besonders in der nordöstlichen Region des Kirchenkreises zu spüren. So musste die Gemeinde Resser Mark bereits vor etlichen Jahren ihr Gemeindehaus im Eichkamp aufgeben. Unabhängig von dieser Entwicklung war auch eine Trennung von der Johanneskirche an der Warendorfer Straße nötig, denn dem Gebäude drohte durch enorme Bergschäden der Einsturz. Zusammen mit der katholischen Schwestergemeinde des Ortsteils wird seit dieser Zeit das Ökumenische Zentrum St. Ida im Emscherbruch genutzt. Rückblickend stellte Pfarrer Blätgen fest: „Es hat Schmerzen gekostet, unsere vertraute Kirche aufzugeben. Aber wir sind stolz, mit dem Ökumenischen Zentrum etwas Neues geschaffen zu haben.“

Neben seiner Gemeindetätigkeit stand Michael Blätgen als Notfallseelsorger im Kirchenkreis zur Verfügung. Auch für diesen Dienst wurde dem scheidenden Pfarrer der Dank ausgesprochen.

Die Arbeit in der Resser Mark muss nun ohne ihn weiter gehen. Der 49-jährige Pastor stellt sich inzwischen einer neuen Herausforderung: Als Pfarrer am Berufskolleg in der Gelsenkirchener Königstraße erteilt er seit Beginn des neuen Schuljahrs Religionsunterricht. WE