Das Vokalensemble Colori, bestehend aus Sophie Richter (Sopran), Heike Weber (Alt), Daniel Kasel (Tenor) und Hanno Kreft (Bass), bot sehr bewegenden a capella Gesang zu den 14 Stationen des Kreuzwegs Jesu. Mit Musik ganz unterschiedlicher Komponisten, inspiriert vom Leidensweg Jesu, wurde so jede Station musikalisch interpretiert.
Zusätzlich wurden an die Wand neben dem gekreuzigten Jesus in der Matthäuskirche zu den einzelnen musikalisch dargestellten Kreuzwegstationen jeweils dazu passende Bilder des Malers und Bildhauers Bernhard Guski projiziert.
Diese Kombination aus Bild und Gesang zog die Zuhörer tief hinein in die Leidensgeschichte. „Ich war etwas skeptisch, ob die Musik, jetzt in der Passionszeit, das Richtige für mich ist“, formulierte eine ältere Besucherin ihre Gedanken zu diesem Konzert. Doch auch sie erlebte eine Stunde lang wunderbar berührende Musik vom Feinsten. Nur die vier Stimmen, ganz ohne Instrumente.
Die musikalische Reise durch die Kreuzwegstationen begann mit Camille Saint-Saens, führte über Igor Stravinsky, Martin Luther bis hin zu John Tavener (Jesus wird vom Kreuz genommen), Karl Jenkins (Der Leichnam wird ins Grab gelegt) bis zum abschließenden Alexander L’Estrange mit seinem „Lighten our darkness“.
Die Besucher blieben zunächst, nachdem der letzte Ton verhallt war, noch still in den Bänken sitzen, ließen die Stimmung noch etwas weiter auf sich wirken, bevor sie dem Ensemble Colori für diese besondere musikalische Reise applaudierten.
Ein in die Tiefe gehendes Konzert, dessen Stimmung sich auch bei dem Weg zurück in die sonnige Frühlingsluft nicht einfach abschütteln ließ.
Text: Frauke Haardt-Radzik
Fotos: Cornelia Fischer