15.000 Besucher beim Tag der Offenen Tür

Mitgliederversammlung des „Vereins Neue Synagoge Gelsenkirchen“

Am 1. Februar weihte die jüdische Kultusgemeinde in Gelsenkirchen ihre neue Synagoge in ein. FOTO: CORNELIA FISCHER

GELSENKIRCHEN – „Wenn auch das eigentliche Ziel mit der Einweihung der Synagoge am 1. Februar erreicht wurde, ist die Arbeit des Fördervereins noch lange nicht zu Ende.“ Das sagte Dr. Wilma Heim zu Beginn der Mitgliederversammlung des „Vereins Neue Synagoge Gelsenkirchen“ am 8. März. „Noch gehört das Gebäude eigentlich den Banken“, hatte sie schon in der Einladung geschrieben, und so hofften die Verantwortlichen auf regen Zuspruch der rund 140 Mitglieder des Vereins.

Leider waren es nur etwa 30 Personen, die den Termin im großen Saal des Neubaus wahrgenommen hatten. Rund ein Drittel von ihnen gehörte zudem nicht dem Verein an, sondern waren Gäste, die an einer Führung durch die Synagoge teilnehmen wollten. Vorher mussten allerdings ein paar Tagesordnungspunkte „abgearbeitet“ werden. In Vertretung des durch Krankheit verhinderten Schatzmeisters Matthias Klein erläuterte Karin Clermont den Kassenstand des Vereins. Voller Stolz wies sie darauf hin, dass zur Einweihung ein Betrag in Höhe von 50.000 Euro an die Kultusgemeinde übergeben wurde. Davon konnten unter anderem Vorhänge für den Thoraschrein und eine so genannte Mapah-Decke für das Lesepult beschafft werden. „Das Geld sollte gezielt eingesetzt werden und nicht in der Bausumme untergehen“, meinte Clermont.

Mit großer Freude wurde auch auf den „Tag der offenen Tür“ am 3. Februar zurück geblickt, als rund 15.000 Menschen gekommen waren, um den Neubau in Augenschein zu nehmen. Da ging es viel beschaulicher bei der Führung zu, die im Anschluss an die Mitgliederversammlung des „Vereins Neue Synagoge Gelsenkirchen“ stattfand. Architekt Reinhard Christfreund erläuterte die Konzeption und Besonderheiten des Komplexes. So könne man an dem Baumaterial ablesen, ob man sich im Verwaltungsteil oder im Sakral- und Feierbereich des Gebäudes befindet. Hier wurde nämlich ein Sichtmauerwerk aus Muschelkalkstein benutzt. Besonderes Interesse fanden die Fundstücke, die beim Ausheben der Baugrube entdeckt wurden und nun in einer Vitrine im Eingangsbereich zu besichtigen sind. Sie geben Zeugnis davon, dass an der gleichen Stelle bis zu seiner Zerstörung in der Pogromnacht am 9. November 1938 schon ein jüdisches Gotteshaus stand. WE