Seit Februar 2019 ist er zuständig für die Region Ruhrgebiet (die Kirchenkreise Gelsenkirchen und Wattenscheid, Bochum, Herne, Gladbeck-Bottrop-Dorsten und Recklinghausen).
In Gelsenkirchen sorgen derzeit rund 25 ehrenamtliche Notfallseelsorger*innen dafür, dass niemand allein bleibt, wenn ein Todesfall geschieht. „Sie leisten den Betroffenen Unterstützung in der akuten Krise, bieten Abschiedsrituale und konkrete Hilfestellung an, vermitteln etwa an Trauergruppen oder die Trauma-Ambulanz“, sagt Pfarrer und Notfallseelsorger Peter Rutz. Und für Kinder ist immer ein Teddy im Rucksack, der vielleicht etwas Geborgenheit in schlimmen Situationen vermitteln kann.
„Notfallseelsorge ist kein Heilberuf, wir machen auch keine Therapie, wir sind für die Akutsituation, nicht für die Nachsorge zuständig“, betont Pfarrer Rutz. „Wir stabilisieren die Betroffenen nur, die später eventuell aber noch weitere Hilfe in Anspruch nehmen müssen – etwa eine Beratungsstelle oder gar Psychotherapie.“ Angefordert von Rettungsdiensten, Polizei oder Feuerwehr über die Feuerwehrleitstelle, leisten die Notfallseelsorger*innen daher die „Erste Hilfe für die Seele“ im Notfall. Diese Arbeit wird von der evangelischen und katholischen Kirche im Stadtgebiet getragen und es werden wieder neue Ehrenamtliche gesucht, die sich zutrauen, nach entsprechender Ausbildung, Gelsenkirchener Bürger/innen in Extremsituationen seelsorgerisch zu begleiten. Die Ehrenamtlichen verpflichten sich zu regelmäßigen Bereitschaftsdiensten, Einsätzen und Teamtreffen mit Einsatznachbesprechungen. Supervision erfolgt bei Bedarf.
Um auf diese wichtige Aufgabe vorbereitet zu sein, bekommen die Notfallseelsorger*innen eine fundierte theoretische Ausbildung von Januar bis Mai. Dem folgt der praktische Teil mit einer im Rettungsdienst sowie bei Einsätzen der Notfallseelsorge. Der kirchliche Dienst der Notfallseelsorge basiert auf einem christlichen Welt- und Menschenbild und begleitet daher alle Menschen ungeachtet ihrer Weltanschauung. Interessierte sollten dagegen eine religiöse Haltung mitbringen – welche, spielt dabei keine Rolle. „Entsprechende Lebenserfahrung, persönliche Stärke und Belastbarkeit sind ebenfalls notwendig“, sagt Rutz. „Die Wahrung von Verschwiegenheit über Anvertrautes ist ebenso erforderlich“.
„Wer bereits mit Menschen arbeitet oder gearbeitet hat, kommt meistens gut zurecht mit den Anforderungen“, weiß Rutz aus den Kursen der letzten Jahre. Erfahrungen in Medizin oder Psychologie, Sozialarbeit oder Seelsorge, Rettungsdienst oder Krankenpflege sind dabei oft hilfreich, ebenso wie das Engagement in Hilfsorganisationen, Pfarr- und Kirchengemeinden oder in psychosozialen Arbeitsbereichen.
Wer Interesse an dem Ehrenamt hat, kann eine Mail an peter.rutz@notfallseelsorge-ekvw.de schicken. Dann folgen Auswahlgespräche nach einem festgelegten Verfahren.
Die aktuellen Schulungstermine finden von Januar bis Mai 2025 immer freitags in der Zeit von 18 bis 22 Uhr sowie an zusätzlichen Samstagen in der Zeit von 9 bis 16 Uhr in der zentralen Feuer- und Rettungswache an der Seestraße in Gelsenkirchen-Buer statt. Die Ausbildung ist kostenfrei; sollten aber die Kursteilnehmer/innen ihrer Verpflichtung lt. Ausbildungsvertrag nicht oder nur teilweise nachkommen, wird eine Kursgebühr fällig.
Genaue Informationen finden Sie ab Oktober unter: https://notfallseelsorge.ekvw.net/engagement/ausbildung/
Kontakt:
Pfarrer Peter Rutz
Mobil: 0151 59081424
Mail: peter.rutz@notfallseelsorge-ekvw.de